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DOI: 10.1055/s-2004-827661
CT-gesteuerte Biopsien bei Malignomverdacht. Wie viele Gewebeproben erfordert eine diagnostische Histologie? Führen mehr Biopsien zu einem relevanten Zuwachs an positiven Befunden?
Ziele: Die Studie untersucht den Zuwachs an positiven Biopsiebefunden bei Malignomverdacht, wenn mehr als 1 aber maximal 5 Proben entnommen werden. Bringen mehr Gewebeproben einen diagnostischen Gewinn? Methode: Die Indikation der in dieser Studie eingeschlossenen Biopsien ist die Frage nach Malignität und Histologie bei Verdacht auf Erstmalignom oder einer Filia versus Zweittumor. Ausgewertet sind die prospektiv erfassten Daten der CT-gesteuerten Biopsien der Jahre 1998 bis 2001. Durch Schneidbiopsie in Koaxialtechnik sind bei 175 konsekutiven Patienten standardisiert insgesamt 620 Gewebsproben gewonnen worden. Pro Biopsie werden 3 bis maximal 5 Proben entnommen, dabei darauf geachtet makroskopisch für die Diagnostik geeignet erscheinende Gewebszylinder zu erhalten. Die Proben werden in der entnommenen Reihenfolge chronologisch nummeriert und die Histologie jeder Einzelnen korrespondierend eineindeutig dokumentiert. Ergebnis: 68 mal erfolgte die Biopsie der Lunge, 17 mal eines extrapulmonalen thorakalen Herdes, bei 65 Patienten im Abdomen oder Retroperitoneum, bei 25 an anderen Lokalisationen. In 531 der 620 Biopsien (85,6%) ist der Malignitätsnachweis positiv. Mit einer Sensitivität von 88,6% wird hierdurch bei 155 der 175 Patienten die Verdachtsdiagnose eines Malignoms gesichert. Die Sensitivität der ersten Gewebeprobe einer Biopsie liegt bei 80%, der ersten und zweiten bei 84,4%, der ersten drei bei 89,1%. Weitere Proben bringen keinen relevanten Zuwachs an Sensitivität. Schlussfolgerung: Ist bei CT-gesteuerter Biopsie der Gewebszylinder makroskopisch von ausreichender Qualität, ermöglichen 3 Proben eines Herdbefundes die histologische Einordnung und mit einer Sensitivität von 89,1% den Malignitätsnachweis. Die Sensitivität wird dabei gegenüber einer einzelnen Probe durch die zweite um 4,4%, durch die dritte um 9,1% erhöht. Mehr Probeentnahmen führen zu keinem relevanten diagnostischen Gewinn.
Key words
Biopsie - CT - Raumforderung