Ziele: Welche Veränderungen des MRT-Scores nach NUSS treten zeitlich vor den Veränderungen
auf konventionellen Röntgenaufnahmen auf? Ist der Schweregrad der Gelenkveränderungen
abhängig von der Häufigkeit aufgetretener Blutungen und/oder dem Alter des Patienten?
Welche Konsequenzen könnten sich für das weitere diagnostische und therapeutische
Vorgehen ergeben? Methode: 28 Patienten, davon 18 mit schwerer Hämophilie (Dauerprophylaxe) und 10 mit mittelschwerer
Hämophilie (substitution on demand). 420 Blutungsereignisse in 488 Patientenjahren.
Betroffene Gelenke: 21 Sprunggelenke, 14 Kniegelenke, 4 Ellbogengelenke und 2 Schultergelenke.
Auswertung von Röntgenaufnahmen nach dem Score von Pettersson. MRT: T1 und T2 gewichtete
Sequenzen, nach KM mit Fettunterdrückung, ergänzenden knorpelsensitiven Wichtungen
und GE-Sequenzen zum Hämosiderin-Nachweis. Auswertung mit modifiziertem Nuss-Score.
Ergebnis: Pettersson-Score: 34 Gelenke Score 0, 2 Gelenke Score 3, 4 Gelenke Score 4, 2 Gelenk
Score 5. MRT Score nach Nuss (modifiziert): Nur 12 Gelenke mit Score 0, dagegen 30
Gelenke mit Score 1–11. Einen signifikanten Zusammenhang fanden wir zwischen Alter
des Patienten und MRT Score (p<0.01) sowie zwischen Pettersson-Score und MRT-Score
(p<0.05). Keine signifikanten Zusammenhänge fanden wir zwischen Gelenkblutungshäufigkeit
und MRT Score sowie zwischen Schweregrad der Hämophilie und MRT Score. Eine zeitigere
Erkennbarkeit von Gelenkveränderungen im MRT im Vergleich zur konventionellen Röntgendiagnostik
war möglich. Schlussfolgerung: Die klinische Relevanz der zeitigeren Erkennbarkeit von hämophilieassoziierten Gelenkveränderungen
ist noch nicht klar. Die zeitige Synovektomie kann erwogen werden, Bei mittelschweren
Formen der Hämophilie kann auf eine Dauertherapie umgestellt werden. Nicht alle MRT-Veränderungen
(z.B. Markraumödeme) werden mit dem bisherigen MRT Score nach NUSS erfasst.
Key words
Hämophile - Arthropathie - Kinder - MRT