Rofo 2004; 176 - VO_3023
DOI: 10.1055/s-2004-827637

Kann die Mehrschicht-CT-Angiographie die konventionelle DSA bei der Diagnostik intrakranieller Aneurysmen ersetzen?

A Harders 1, I Pechlivanis 1, A Yüksel 1, M Hardenack 1, K Schmieder 1, M König 1, L Heuser 1
  • 1Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, Neurochirurgische Klinik, Bochum

Ziele: Beantwortung der Frage, ob die Mehrschicht-CT-Angiographie (CTA) zur Indikation und Planung einer Operation bei Patienten mit Subarachnoidalblutung ausreicht. Methode: Retrospektiver Vergleich der CTA-Daten mit der prä- und postoperativen DSA und den intraoperativen Befunden. Zwischen Januar 2001 und Dezember 2002 wurden 100 Patienten (68 F, 32 M) untersucht und 111 Aneurysmen diagnostiziert. Alle Patienten erhielten präoperativ eine CTA und 32 zusätzliche eine DSA. Postoperativ wurden 44 Patienten durch eine DSA kontrolliert. Somit konnten wir in 62 Fällen einen Vergleich zwischen diesen beiden Methoden (DSA und CTA) durchführen. Rekonstruktion und Analyse der CTA-Daten erfolgten auf einer Workstation (Siemens Virtuoso) mit stereoskopischer Bildbetrachtung. Bewertet wurden Größe des Aneurysmas, Richtung des Aneurysmadomes, die präzise anatomische Position des Aneurysmahalses und Normvarianten des Circulus arteriosus Willisii. Die Operationsindikation wurde alleine aufgrund von CTA-Daten in den Fällen gestellt, in denen die Bewertung durch Neuroradiologen und Neurochirurgen als suffizient erachtet wurde. Bei negativen oder fraglichen CTA-Befunden wurde zusätzlich eine DSA durchgeführt. Ergebnis: 92/100 (92%) mit der CTA nachgewiesenen Aneurysmen korrelierten mit dem intraoperativen Befund. Lediglich ein Aneurysma konnte in der CTA nicht dargestellt werden. 61/62 (98%) in der CTA nachgewiesenen Aneurysmen korrelierten mit dem DSA-Befund. In vier Fällen konnte ein in der DSA nachgewiesenes Aneurysma retrospektiv auch in der CTA diagnostiziert werden und durch erneute Rekonstruktion ließen sich noch bei drei weiteren Patienten Aneurysmen nachweisen. Schlussfolgerung: Die CTA ist weniger invasiv, schneller, kostengünstiger und leichter in der klinischen Routine durchzuführen als die DSA. Bei guter Bildqualität und sorgfältiger Analyse können die meisten der Aneurysmen –96% – allein nach CTA-Daten operiert werden.