Ziele: Die stent-geschützte PTA etabliert sich in der Therapie von extracraniellen Stenosen
der ACI. Von 2002 bis 4/2003 wurden 34 Stent-PTA's durchgeführt. Cerebrale Ischämien
wurden mit der kontinuierliche Überwachung von Puls und Blutdruck korreliert, um eine
methodenbedingte Reizung des Carotissinus als Ischämieursache abzuklären. Methode: Indikationen zur PTA waren symptomatische Stenosen und Restenosen nach TEA >70% und
asymptomatische, progrediente Stenosen >90%. Es wurden selbstexpandierende Stents
ohne Protektionssystem eingesetzt. Eine Thrombozytenaggregationshemmung durch ASS
und Clopidogrel wurde 24h vor der Intervention begonnen und für 4 Wochen fortgesetzt.
Während der Intervention erhielten die Patienten Heparin (5000 I.E.) und Atropin 1mg
i.v.. Interventionell und postinterventionell wurden die Patienten für 24h einschließlich
invasiver kontinuierlicher Blutdruckmessung überwacht. Ergebnis: Bei 15 von 34 Pat. konnte ein Blutdruckabfall auf Werte <100/60mmHg und bei 10 Pat.
eine Bradykardie <50/min dokumentiert werden. Zeitnah entwickelten 2 Patienten eine
fokal neurologische Klinik (vorübergehende Hemiparese) im Sinne einer TIA, 1 Patient
ein PRIND mit einer vorübergehenden Aphasie. Das daraufhin durchgeführten NMR konnte
in einem Fall eine neu aufgetretene Mediaischämie mit Diffusionsstörung festgestellt
werden. Aufgrund der Lokalisation und Konfiguration sind diese neu aufgetretenen Ischämien
als Endstrom- und als Grenzzoneninfarkt klassifiziert worden. Die Läsionen lagen zum
Teil kontralateral zur Seite der Intervention. Schlussfolgerung: Die häufig beobachteten Bradykardien und Blutdruckabfälle während und nach PTA können
zu symptomatischen hämodynamischen cerebralen Ischämien führen und stellen somit eine
relevante Nebenwirkung einer Stent-PTA dar. Ein kontinuierliches Monitoring während
und nach PTA einschließlich kontinuierlicher invasiver Blutdruckmessung mit der Möglichkeit
kurzfristiger symptomatischer Behandlung sollte durchgeführt werden.
Schlüsselwörter
Carotistents - Cerebrale Ischämien - Hypotonie - Bradycardie