Rofo 2004; 176 - VO_2134
DOI: 10.1055/s-2004-827609

Detektion von Lungeninfiltraten bei immunsupprimierten Patienten mit Fieber unklarer Genese mit der iPAT-MRT: Vergleich mit der Mehrzeilen-Spiral-CT in hochauflösender Darstellung

R Eibel 1, P Herzog 1, O Dietrich 1, H Ostermann 1, M Reiser 1, S Schönberg 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Innenstadt, München

Ziele: Evaluation der Sensitivität der Magnetresonanztomographie (MRT) für die Detektion von pulmonalen Infiltraten bei immunsupprimierten Patienten im Vergleich zur hochaufgelösten Spiral-CT (HR-spiral-CT). Methode: 20 immunsupprimierte Patienten wurden bei unauffälliger oder unspezifischer Thoraxaufnahme zur Evaluation von pulmonalen Infiltraten mit der MRT (Magnetom Sonata, Siemens, Erlangen) in axialer und koronarer Schichtung in Atemstillstand untersucht. Die Schichtdicke (SD) lag bei 6mm. Zur Verkürzung der Untersuchungszeiten wurde die GRAPPA-Technik (Generalized Autocalibrating Partially Parallel Aquisition) eingesetzt. Zusätzlich wurde als Goldstandard bei allen Patienten binnen 24 Stunden eine HR-Spiral-CT des Thorax durchgeführt (Somatom Sensation 4, Siemens), SD 1mm. Infiltrate, ihre Lokalisation und Verteilung wurden von drei Untersuchern unabhängig voneinander analysiert. Die CT- und MRT-Untersuchungen wurden in zufälliger Reihenfolge dargeboten. Statistische Auswertung mittels T-Test. Ergebnis: 13 Patienten hatten in der HR-CT pneumonische Infiltrate. Bei 12 (92%) konnten die Läsionen ebenfalls mit der MRT nachgewiesen werden. Bei einem Patienten wurde in der MRT ein Infiltrat mit einem Durchmesser unter 1cm nicht detektiert. Ein falsch-positives Ergebnis in der MRT resultierte aus Blurring-Artefakten, die als Milchglastrübung fehlgedeutet wurden. Die Sensitivität der MRT lag bei 92%, die Spezifität bei 86% und der positive Vorhersagewert bei 92%. Die Übereinstimmung zwischen den Untersuchern war sehr gut mit einem kappa-Wert von 0,85. Schlussfolgerung: Mit paralleler Bildgebung ist die MRT für den Nachweis von pneumonischen Infiltraten bei immunsupprimierten Patienten nahezu ebenso geeignet wie die HR-Spiral-CT. Durch die geringere Ortsauflösung der MRT können jedoch noch kleine Läsionen unter 1cm dem Nachweis entgehen. Falsch positive Ergebnisse resultieren aus Unschärfe- und Bewegungsartefakten. Mit der neuen Technik kann die MRT für die Infiltratdetektion eindeutig empfohlen werden.