Rofo 2004; 176 - VO_2063
DOI: 10.1055/s-2004-827538

Durchmesserbestimmung in der CT-Angiographie: Vergleichende Untersuchung eines automatischen Algorithmus mit manueller Messung

H Shin 1, M Shin 1, T Abe 1, M Moessinger 1, T Boskamp 1, HO Peitgen 1, M Galanski 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische Radiologie, Hannover

Ziele: Bestimmung der Inter- und Intraobservervariabilität von automatischer und manueller Messung des maximalen Durchmessers der abdominellen Aorta und ihrer abgehenden Äste. Methode: 3 Leser bestimmten zweimal den maximalen Durchmesser von 240 Gefäßabschnitten (24 CT-Angiographien mit jeweils 10 Messungen). Alle CT-Untersuchungen erfolgten mit 4×2,5mm Schichtkollimation und 2mm Rekonstruktionsintervall. Der gemessene Gefäßdurchmesser variierte zwischen 2 und 40mm. Der Zeitaufwand für die manuelle und automatische Messung wurde erfasst. Die Inter- und Intraobservervariabilität wurde mit Bland-Altman Statistik untersucht. Ergebnis: Bei der Messung mit dem automatischen Algorithmus zeigte sich bei allen 3 Lesern eine Zeitersparnis von 60–62%. Der mittlere Zeitaufwand für einen Patienten (10 Messungen) betrug 9min 22 s (manuell) bzw. 3min 36 s (automatisch). Der automatische Algorithmus verringerte im Mittel die Intraobservervariabilität um 40% und die Interobservervariabilität um 34% (CI: 95%). Die prozentuale Inter- und Intraobservervariabilität stieg bei manueller Messung mit kleiner werdendem Gefäßdurchmesser exponentiell an während bei der automatischen Messung die prozentuale Variabilität keine Abhängigkeit vom Gefäßdurchmesser aufwies. Schlussfolgerung: Der automatische Algorithmus brachte einen deutlichen Zeitgewinn und eine erhebliche Verringerung der Inter- und Intraobservervariabilität. Dies erlaubte eine objektivere und verlässlichere Messung des Gefäßdurchmessers insbesondere bei kleinen Gefäßen.