Rofo 2004; 176 - VO_2056
DOI: 10.1055/s-2004-827531

Stellenwert eines CT-gestützten Calcium-scoring bei Plaques der extracraniellen Arteria carotis

C Denzel 1, M Lell 1, M Maak 1, M Höckl 1, KM Müller 1, K Balzer 1, W Lang 1
  • 1Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität, Gefäßchirurgie, Erlangen

Ziele: Neben der Sonographie stellt die Computertomographie eine weitere nicht invasive Methode zur Darstellung des strukturellen Aufbaus des Carotisplaques dar. Ein bei den Coronararterien bereits etabliertes Verfahren des Kalzium-Scorings wurde bisher an der Carotisbifurkation noch nicht beschrieben. Ziel dieser Studie war es zu zeigen ob es in vitro eine Vergleichbarkeit zwischen einer standardisierten Grauwertanalyse im sonografischen B-Bild, dem Kalzium-Scoring bei einer Mehrzeilen Spiral Computertomographie (CT) und der Histologie bei Plaques der Arteria carotis interna gibt. Methode: An 92 Endarteriektomiepräparaten der Arteria carotis interna wurde im optimierten B-Bild der mediane Grauwert (GSM) gemessen. Der Kalzifizierungsgrad sämtlicher Präparate wurde anhand des radiographischen Verkalkungsgrades klassifiziert und die Plaques histologisch aufbereitet. Die histologische Klassifikation erfolgte in 3 Gruppen: (1) kalziumreiche „Hard-Plaques“, (2) „lipidreiche Soft-Plaques“ und (3) kombinierte „Combined-Plaques“. Die Präparate wurden in einem 4 Zeilen Spiral Computertomograph gescannt. Der Kalziumscore von einer CT software in Anlehnung an die Methode von Agaston bestimmt. Ergebnis: Übereinstimmende Ergebnisse zwischen der Histopathologie und dem GSM fanden sich in 39 von 92 Fällen (kappa=0,088). Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen dem „Kalzium-Score“ und dem medianen Grauwert gesehen werden (R=0,005; P=0,959). Bei dem Vergleich Histologie und CT-Morphologie zeigte sich eine mäßige Korrelation (P<0,001; R=0,551). Zwischen der Computertomographie und der radiomorphologischen Einteilung bestand eine hohe Übereinstimmung (R=0,628, P<0,001). Schlussfolgerung: Mit Hilfe des CT-morphologisch errechneten Kalzium-Scorings kann der Kalziumgehalt von Plaques der Arteria carotis interna in vitro präzise berechnet werden. Die Ermittlung des medianen Grauwertes im sonografischen B-Mode kann die Kalzifikation des Plaques dagegen nicht ausreichend darstellen.