Rofo 2004; 176 - VO_2038
DOI: 10.1055/s-2004-827513

Ergebnisse einer Phase I Studie zur lokalen intraarteriellen Chemotherapie mit Gemcitabine bei Patienten mit inoperablen Lebermetastasen und Cholangiozellulären Karzinomen

M Heller 1, S Zangos 1, K Eichler 1, W Schwarz 1, A Thalhammer 1, JO Balzer 1, MG Mack 1, TJ Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main

Ziele: Evaluation der maximal tolerablen Dosis (MTD) einer lokalen intraarteriellen Chemotherapie mit Gemcitabine zunächst ohne, dann mit Mikrosphären bei Patienten mit inoperablen Lebermetastasen von soliden Tumoren und Cholangiozellulären Karzinomen. Methode: Intraarteriell appliziertes Gemcitabine wurde an den Tagen 1 und 8 eines 3-wöchigen Zykluses gegeben. Die initiale Dosis umfasste 1000mg/m2 (ohne Mikrosphären) und wurde eskaliert in 200mg/m2– Schritten bis hin zu einem Maximum von 2000mg/m2. Pro Dosislevel wurden 3 Patienten behandelt. Die Dosis-limitierende Toxizität (DLT) wurde definiert als WHO-Grad 3–4 Myelosuppression oder Grad 3–4 nichthämatologische Toxizität. Die MTD wurde erreicht, wenn 2 von 3 Patienten eine DLT zeigten. Anschließend erfolgte die Erfassung der MTD von Gemcitabine in Kombination mit Mikrosphären, welche mit einer festen Dosis von 5ml Spherex verwendet wurden. Hier lag die Startdosis von Gemcitabine einen Eskalationsschritt unterhalb der MTD ohne Mikrosphären. Die Tumorresponse wurde mittels biphasischer CT und MRT ermittelt. Der klinische Benefit wurde mit standartisierten Fragebögen evaluiert. Ergebnis: 25 Patienten wurden eingeschlossen (16 männlich, 9 weiblich, mittleres Alter 63,8 Jahre). Die MTD von Gemcitabine ohne Mikrosphären wurde bei 1400mg/m2, die MTD von Gemcitabine mit Mikrosphären wurde bei 1800mg/m2, jeweils aufgrund von WHO-Grad 3 Myelosuppression bei 1600 bzw. 2000mg/m2 ermittelt. 48% der Patienten (n=12) zeigten eine stable disease, 16% der Patienten (n=4) zeigten eine partial response. Die klinische Benefit-Response-Rate lag bei 80% der Patienten (n=20). Schlussfolgerung: Die lokale intraarterielle Chemotherapie mit Gemcitabine mit Dosen oberhalb von 1000mg/m2 und insbesondere in Kombination mit Mikrosphären als Chemoembolisationsvariante wird gut toleriert und zeigt bei höheren Dosen bessere Response-Raten.