Rofo 2004; 176 - VO_2037
DOI: 10.1055/s-2004-827512

Evaluation der Effektivität und Tolerabilität einer transarteriellen Chemoperfusion des lokal fortgeschrittenen Cholangiozellulären Karzinoms

M Heller 1, S Zangos 1, K Eichler 1, W Schwarz 1, A Thalhammer 1, JO Balzer 1, MG Mack 1, TJ Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main

Ziele: Ziel dieser Studie war die Evaluation der Effektivität und Tolerabilität einer transarteriellen Chemoperfusion (TACP) des inoperablen, lokal fortgeschrittenen Cholangiozellulären Karzinoms mit Gemcitabine insbesondere im Vergleich mit Mitomycin C. Methode: Im Zeitraum von November 2001 bis November 2003 wurden bei 30 Patienten 155 ambulante transarterielle Chemoperfusionen durchgeführt. Bei 15 Patienten wurde Mitomycin C mit 8,5mg/m2 (Gruppe A) und bei 15 Patienten wurde Gemcitabine mit 1500mg/m2 (Gruppe B) eingesetzt mit einer Infusionszeit von 60 Minuten und 4-wöchigen Behandlungsintervallen. Es erfolgte eine Tumorresponse-Evaluation mittels CT und MRT sowie eine standardisierte Erfassung des klinischen Benefits. Ergebnis: Die TACP konnte in allen Fällen erfolgreich durchgeführt werden. Gruppe B zeigte bei 33,3% (Gruppe A 20%) eine partielle response, bei 53,3% (Gruppe A 40%) eine stable disease und bei 13,3% (Gruppe A 40%) eine progressive disease. Die mittlere Zeit bis zur Progression betrug bei Gruppe B 13,5 Monate (Gruppe A 10,4 Monate. Beide Regime wurden gut toleriert und zeigte keine WHO-Grad 4 Nebenwirkungen. Schlussfolgerung: Beide eingesetzten Verfahren stellen eine sichere und effektive palliative Therapieoption bei guter Verträglichkeit dar. Der Einsatz von Gemcitabine zeigt im Vergleich zu Mitomycin C jedoch eine signifikant bessere Ansprechrate und höhere mittlere Überlebenszeit. Eine Kombination beider Substanzen erscheint sinnvoll und sollte in weiteren Studien getestet werden