Rofo 2004; 176 - VO_2028
DOI: 10.1055/s-2004-827503

Einfluss utero-ovarieller Anastomosen auf das Auftreten einer Ovarialinsuffizienz nach transarterieller Embolisation eines Uterus myomatosus

G Warschewske 1, G Wieners 1, F Neumann 1, P Podrapsky 1, J Ricke 1
  • 1Charité, Campus Virchow, Strahlenklinik und Poliklinik, Berlin

Ziele: Analyse der Bedeutung von utero-ovariellen Anastomosen bei transarteriellen Myomembolisationen Methode: Von 10/2001 bis 11/2003 wurden in unserer Klinik 87 Patientinnen mit einem Uterus myomatosus embolisiert. Das Vorliegen utero-ovarieller Anastomosen (Klassifikation nach Razavi) wurde bei allen Patientinnen durch selektive Darstellung mittels DSA geprüft. Bei Erreichbarkeit einer sichtbaren Anastomose durch Mikrokatheter wurde über Einbringung von Coils eine protektive Embolisation vorgenommen. Anschließend wurde der Uterus unter Erhalt des Hauptstammes der A. uterina mit PVA-Partikeln embolisiert. Verlaufskontrollen wurden mittels klinischer Untersuchung, Befragung und MRT 1, 3, 6 und 12 Monate nach Intervention durchgeführt. Ergebnis: Das Lebensalter der prämenopausalen Patientinnen lag bei 42 Jahren (33 bis 51 Jahre). Utero-ovarielle Anastomosen lagen bei 50 von 87 Patientinnen vor. Die hämodynamisch ungünstigen Anastomosenvarianten (Ib; III; Ib+Ib; III+III; Ib+III) fanden sich in 36 Fällen (davon bds. N=9). Diese 36 Patientinnen gliedern sich in: Abbruch der Embolisation auf Wunsch der Patientin in 2 Fällen, ein weiterer Abbruch nach Identifikation einer Anastomose zu einem solitären Ovar. Bei 8 Patientinnen (davon Anastomose bds. N=3) wurden die Anastomosen durch Coils verschlossen, in einem Fall wurde eine proximal gelegene Anastomose durch distale Positionierung des Embolisationskatheters umgangen (Gruppe A, N=9). Bei den übrigen Patientinnen (Anastomose bds. N=5; Anastomose einseitig N=17) wurde die Myomembolisation bei sichtbaren Anastomosen vorgenommen (Gruppe B, N=24). Im Nachsorgezeitraum bis 24 Monate trat eine permanente Menopause bei 0 Patientinnen in Gruppe A, bei 1 Patientin in Gruppe B ein. Schlussfolgerung: Das Ereignis einer Menopause als Folge der Uterusmyomembolisation ist selten. Größere Patientinnenkollektive sind notwendig, um die vermutlich sinnvolle protektive Coilembolisation bei beidseits sichtbarer utero-ovarieller endgültig zu bewerten.