Ziele: Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (DW-MRT) eröffnet die Möglichkeit
zur nicht-invasiven Gewebecharakterisierung. Hirnparenchym, welches durch eine aggressive
Therapie geschädigt ist, zeichnet sich vorwiegend durch Nekrose und Granulationsgewebe
aus während ein rezidivierender astrozytärer Tumor durch hyperzelluläres Tumorgewebe
repräsentiert wird. Die Studie evaluiert das Potential von DW-MRT, diese unterschiedlichen
Gewebemorphologien zu differenzieren, Methode: Kontrastmittelverstärkte MRT- und DW-MRT-Studien (EPI, b=0, 1000mm/s2), akquiriert
mit einem 1,5T Scanner, in der Verlaufskontrolle von histologisch gesicherten höhermalignen
Gliomen nach Strahlen-±Chemotherapie wurden retrospektiv analysiert. 18 Patienten
mit abnormalem Enhancement wurden identifiziert. ADC-Maps wurden kalkuliert und der
mittlere ADC der enhancenden Läsion sowie die ADC-Ratio (enhancende Läsion/kontralaterale
weiße Substanz) mit der endgültigen Diagnose verglichen. Ein Tumorrezidiv wurde durch
Histologie, klinischen Verlauf und eine Kombination aus MRT, MRS, PET und SPECT-Studien
bestätigt. Ergebnis: Rezidiv und therapie-induzierter Hirnparenchymschaden konnten mittels dem mittleren
ADC und der ADC Ratio unterschieden werden. Die ADC Ratio der Rezidiv-Gruppe war signifikant
niedriger (1.43±0.11; Mittel±SD) als die der Nicht-Rezidiv-Gruppe (1.82±0.07; p<0.001).
Der mittlere ADC in den Tumorrezidiven (1.18±0.13×10–3mm/s2) war signifikant niedriger
als in der Vergleichsgruppe (1.40±0.17×10–3mm/s2; p<0.006). Schlussfolgerung: DW-MRT ist eine Bildgebungsoption zur Unterscheidung von Tumorrezidiven und therapie-induziertem
Hirnparenchymschaden in der posttherapeutischen Verlauskontrolle von malignen Gliomen.
Schlüsselwörter
Diffusionsgewichtete MRT - Maligne Gliome - Tumorrezidiv - Radionekrose - Strahlentherapie