Rofo 2004; 176 - RK_339_1
DOI: 10.1055/s-2004-827443

Protokollempfehlungen Multislice-CT im HNO-Bereich

RB Brüning 1, B Ertl-Wagner 1, M Keberle 1, P Herzog 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Neuroradiologie, München

Für die Untersuchung von HNO-Patienten ist die CT ein etabliertes Verfahren – zum preoperativen Staging, wie auch für die Nachkontrollen nach einer operativen, locoregionären oder strahlentherapeutischen Behandlung. Bei den Tumoren der HNO-Region ist es besonders wichtig, die Infiltration in die einzelne Kompartimente zu bestimmen, da von dieser Ausbreitung die Möglichkeit einer kurativen Operation abhängt.

Mit der Einführung der Multislice-CT (MSCT) hat sich die Aussagekraft der CT nochmals deutlich erweitert, jedoch auch die Notwendigkeit, ein adaptiertes Protokoll für das jeweilige Gerät und die jeweilige Fragestellung anzuwenden. Bedingt durch die noch kürzeren Untersuchungszeiten sind Bewegungsartefakte selten. Aufgrund technischer Gegebenheiten ist empfehlenswert, mit dünner Kollimation akquirierte Schichten mit entsprechend etwas dickeren Schichten axial für die primäre Auswertung zu rekonstruieren. Parallel dazu sollten dünne Schichten errechnet werden, die als Grundlage für coronare oder sagittale Rekonstruktionen dient.

Einzelne Protokolle werden für 4-zeilige und 16-zeilige Geräte für Fragestellungen der Schädelbasis, des Naso- Oro- und Hypopharynx, des Larynx sowie für die CTA arteriell und venös angegeben. Auch wird eine Einstellung für die Notfalluntersuchung, z.B. nach Trauma, vorgestellt. Die Indikationen der Atemhaltetechnik wie der Phonation wird diskutiert. Wesentliche Determinanten der applizierten Strahlendosis wie Scanlänge, mAs, kV, und Mehrfachspiralen werden kritisch diskutiert. Auch wird die Kombination von PET und MSCT (PET-CT), für die erste Daten vorliegen, vorgestellt.

Auch die Möglichkeiten und Grenzen einer verbesserten Beurteilung einer tumorösen Infiltration durch multiplanare Rekonstruktionen (MPR) oder andere Rekonstruktionen wie maximum intensity projektionen (MIP) werden diskutiert. Eine Beurteilung sollte generell durch die Bewertung von mindestens zwei Ebenen erfolgen (axiale, und sagittale oder coronare Rekonstruktionen).

Lernziele:

  • MSCT-Aufnahmeparameter erlauben dünne Kollimierung und dickere Rekonstruktion.

  • Individuelle Protokolle für die Organregionen.

  • MPR –Rekonstruktionen sind vorteilhaft.

  • Erste Daten des PET-CT werden vorgestellt.