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Die native Spiral-CT gilt heute als Goldstandard in der Steindiagnostik, wobei Sensitivität und Spezifität an 100% heranreichen. Die CT ist sowohl der Röntgenurographie als auch der Sonographie (plus Röntgenleerbild) überlegen. Steinlokalisation und –größe lassen sich mit der nativen CT exakt bestimmen. Konkremente können gut von Phlebolithen differenziert werden. Indirekte Zeichen wie eine perirenale Fettgewebsimbibierung und eine Verdickung der Gerota-Faszie sind auf nativen CT-Schichten leicht zu identifizieren. Sogar der Grad der Harnwegsdilatation lässt sich ohne Kontrastmittelgabe bestimmen. Durch Einsatz von Niedrigdosisprotokollen kann die Strahlenbelastung der Nativ-CT auf die Größenordnung einer Röntgenurographie reduziert werden. Bei hoher diagnostischer Genauigkeit ist die Nativ-CT eine sehr schnelle und gut verfügbare Methode, die bei einer akuten Kolik die primär relevanten Informationen liefert. Die Mehrschicht-CT-Urographie (MSCTU) kann im Rahmen eines Niedrigdosisprotokolls eingesetzt werden, wenn genaue anatomische Informationen über das steintragende Kelchsystem notwendig werden, z.B. vor einem endourologischen Eingriff oder zur Bestimmung der Abgangsfähigkeit nach Lithotripsie. Die MR-Urographie (MRU) ist der Nativ-CT in der Steindiagnostik generell unterzuordnen. Unabhängig davon, ob eine statische T2-gewichtete MRU oder eine kontrastangehobene T1-gewichtete Ausscheidungs-MRU durchgeführt wird, lassen sich Konkremente lediglich als unspezifische Füllungsdefekte identifizieren. Kleine Nierensteine sind auf diese Weise nur schlecht darzustellen, wohingegen erste Studien zeigen, dass die MRU zum Nachweis von Harnleitersteinen ähnlich sensitiv ist wie die CT. Abgesehen vom begrenzten Nutzen der MRU bei akuter Kolik, bietet sich doch eine Alternative zur CT bei rezidivierender und chronisch-komplizierter Urolithiasis, und zwar nicht nur, um repetitive Strahlenexpositionen einzusparen.
Lernziele:
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Kenntnisse über CT und MRT Untersuchungstechniken bei Urolithiasis
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Niedrigdosisprotokolle für die native CT und CT-Urographie
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Morphologie von Nieren-und Harnleitersteinerkrankungen in der CT und MRT
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Anwendungsmöglichkeiten der CTU und MRU bei Urolithiasis