Rofo 2004; 176 - RK_325_2
DOI: 10.1055/s-2004-827401

Therapie bei sympathisch unterhaltenen Schmerzen (SMP) der oberen Extremität (T3-Katheter)

T Kagel 1
  • 1Bergmannsheil Bochum, Institut für Diagnostische Radiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Bochum

In der Diagnostik und Therapie sympathisch unterhaltener Schmerzen (sympathetically maintained pain – SMP) kann die thorakale Grenzstrangblockade nach einem Versagen der Stellatumblockade bei posttraumatischen Neuralgien, Phantomschmerz oder CRPS (Morbus Sudeck) indziert sein. Grund dafür können anatomische Varianten in der Innervation des Arms (z.B. Kunz`scher Nerv) sein.

Die kontinuierliche Blockade des thorakalen sympathischen Grenzstrangs ist eine Therapieoption bei Patienten mit einem CRPS (complex regional pain syndrome). Die Blockade der sympathischen Versorgung der oberen Extremität verringert die Schmerzsymptomatik (incl. Allodynie) und führt zu einer vermehrten akralen Durchblutung und einem damit verbundenen akralen Temberaturanstieg für die Dauer der Injektion.

Die CT-navigierte Punktion erfolgt in Bauchlage in Höhe des 3. Brustwirbelkörpers, ventral des Costo-Transversalgelenkes. Zum sicheren Vorführen der Nadel wird der subpleurale Raum durch Injektion von physiolog. Kochsalzlösung aufgeweitet. Die optimale Positionierung der Nadelspitze und des eingebrachten Katheters wird durch Injektion von wasserlöslichem Kontrastmittel überprüft. Zur Reduktion des Infektionsrisikos und der Gefahr der Katheterdislokation erfolgt eine cutane Tunnelung und Fixierung des Katheter.

Die Blockade erfolgt durch eine initiale Bolusinjektion von 1.5–2ml Bupivacain 0.25% und durch 2–3ml Bupivacain 0.25% pro Stunde während 4 bis 32 Tagen.

Mögliche Komplikationen sind mediastinale und pleurale Katheterfehllagen, Pneumothorax, Katheterinfektionen, Mediastinitis und Pleuritis.

Lernziele:

Technik, Komplikationen und Ergebnisse der thorakalen Sympathikolyse