Rofo 2004; 176 - RK_221_1
DOI: 10.1055/s-2004-827388

Stellenwert des MS-CT in der Diagnostik der Lungenarterienembolie

JR Rodenwaldt 1
  • 1Universitätsklinikum Charité, Institut für Radiologie, Berlin

Dieser Kurs ist für die Aktualisierung der Fachkunde nach RöV von der Ärztekammer Hessen zertifiziert.

Die Spiral-CT hat sich in den vergangenen Jahren als Bildgebungsmethode der Wahl für die Diagnostik der akuten zentralen Lungenembolie durchgesetzt. Trotz einer eingeschränkten Beurteilbarkeit der Pulmonalarterien distal der Segmentebene, liegen die wichtigsten Vorteile der Computertomographie gegenüber alternativen Verfahren in der nahezu ubiquitären Verfügbarkeit und in der sicheren Abgrenzung relevanter Differentialdiagnosen. Aufgrund der Einschränkungen im Nachweis subsegmentaler Embolien wurde die Spiral-CT bislang nicht als diagnostischer Goldstandard in der Bildgebung der Lungenembolie anerkannt. Mit der Weiterentwicklung zum Mehrschicht-Spiral-CT steht heutzutage eine Modalität zur Verfügung, die es ermöglicht die gesamte pulmonale Gefäßstrombahn innerhalb einer adäquaten Atemanhaltephase mit einer Schichtdicke von 1mm zu untersuchen. Durch die Steigerung der Ortsauflösung in z-Richtung wird der Nachweis subsegmentaler Embolien und die diagnostische Sicherheit signifikant verbessert. Darüber hinaus bietet die MS-CT die Möglichkeit in einer kombinierten Untersuchung von Thorax und infradiaphragmalem Venensystem die Verdachtsdiagnose einer Thrombembolie abzuklären. Hohe diagnostische Sicherheit in Kombination mit minimaler Invasivität machen die Mehrschicht-Spiral-CT zur Methode der Wahl für eine schnelle und umfassende Diagnostik bei Patienten mit vermuteter Lungenembolie.

Lernziele:

Darstellung der diagnostischen Möglichkeiten und Grenzen der MS-CT in der Diagnostik der Lungenarterienembolie,

Vorstellung untersuchungstechnischer Protokolle,

Vergleich der Methode mit alternativen diagnostischen Verfahren.