Rofo 2004; 176 - WS_107_2_3
DOI: 10.1055/s-2004-827279

Bildgebung des Schläfenbeins: Traumata

M Mack 1, JO Balzer 1, TH Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Die bildgebende Diagnostik bei Traumata des Felsenbeines ist immer dann indiziert, wenn eine Otorrhoe, Rhinorrhoe, ein Hörverlust oder eine Fazialisparese nach einem Trauma vorliegt. Dem Nachweis der Felsenbeinfraktur kommt dabei sowohl aus therapeutischer Sicht als auch aus juristischen Gründen große Bedeutung zu.

Es werden 3 Typen von Felsenbeinfrakturen unterschieden. Die häufigste Art (70–90%) ist die Felsenbeinlängsfraktur. Eine Felsenbeinquerfraktur liegt in 5–30% der Fälle vor. Als dritter Typ kommen kommen gemischte Frakturen vor, die sowohl Elemente der Längsfraktur als auch Elemente der Querfraktur enthalten.

Die bildgebende Diagnostik wird schwerpunktmäßig mit der Computertomographie durchgeführt. Beurteilt werden muss dabei neben dem Verlauf der Frakturlinie, das Tympanon (Hämatotympanon), die Mastoidzellen (Einblutungen), die Gehörknöchelchenkette (Dislokation) sowie das Innenohr (Lufteinschlüsse, Einblutungen). Zur Beurteilung von Einblutungen in das Labyrinth oder Kontusionen sollte eine MRT durchgeführt werden.

Lernziele:

  • Erlernung der optimierten Untersuchungstechnik in CT und MRT

  • Kenntnis der verschiedenen Frakturtypen

  • Erkennen und Bewerten von Begleitverletzungen des Mittelohres und Innenohres