In einem überwiegend gärtnerisch genutzten Gebiet in einem Niedermoorgebiet der Elbmarsch,
das teilweise in ein Gewerbegebiet umgewandelt wird, wird zufällig eine Kontamination
des Wassers aus Entwässerungsgräben des Moors mit LCKW, vorwiegend Dichlorethen (Vinylchlorid
(VC)) und 1,2-cis-Dichlorethen (CIS) gemessen. Vorher hatte die untere Wasserbehörde
im Rahmen einer beantragten Grundwasserabsenkung eine Einleiterlaubnis erteilt unter
der Auflage einer Reinigung von LCKW. Durch Hinweise aus der Bevölkerung, die an das
Gesundheitsamt herangetragen wurden, wurde bekannt, dass private Brunnen im Gebiet
vorhanden seien, aus denen Wasser zur Bewässerung im Gartenbau und zum Verzehr entnommen
werde, abgesehen von umfangreich vorhandenen Obstgehölzen im Gebiet mit hoch anstehendem
Grundwasser. Betroffen waren sechs Kleingartensiedlungen, eine Wohnsiedlung und ein
Freizeitsee. Die Überplanung des Gebietes ist eines der großen Zukunftsprojekte im
Stadtbezirk mit 200 Tsd. Einwohnern und ist mit großen Hoffnungen auf eine Reputationssteigerung
verbunden. Im Grundwasser wurden 5.000µg/Liter LCKW gemessen und im Grabenwasser 600µg/l
(Grenzwert der TrinkwV 10µg/l).
Es wird im Vortrag dargestellt, wie vom Gesundheitsamt mit der plötzlich entstandenen
Lage umgegangen wurde, welche ersten Maßnahmen ergriffen wurden, wie nach der Ausdehnung
des Schadensfalles, Erklärungen, Verursachern gesucht wurde und wie mit Vorwürfen
umgegangen wurde. Diffizil wird der Fall durch Zuständigkeiten verschiedener Hamburger
Fachbehörden und verschiedener Ämter und Abteilungen der Bezirksbehörde.