Gesundheitswesen 2004; 66 - 38
DOI: 10.1055/s-2004-825179

Kommunale Gesundheitsförderung im KJGD – praktische Erfahrungen mit dem Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks – Erfahrungsbericht über ein Organisationsmodell des KJGD in einem sozialen Brennpunkt

I Richter 1
  • 1Kinder- und Jugendärztlicher Dienst, Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises, Hanau

Es wird ein interdisziplinäres Multiplikatoren-Arbeitskonzept des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des MKK vorgestellt, das vor über 10 Jahren als Projekt zur kommunalen Gesundheitsförderung in einem Sozialen Brennpunkt entwickelt wurde und seit dieser Zeit besteht.

Die jugendärztliche Tätigkeit wird unter gesundheitspräventiven, sozialpädiatrischen, sozialen, stadtplanerischen und Bildungs-Aspekten sowie unter mittel- und langfristig wirksamen Effekten thematisiert.

Die Konzeption soll unter organisatorischen sowie Ressourcen-Gesichtspunkten betrachtet und an konkreten Beispielen aus der regionalen Arbeit – bezogen auf einen Stadtteil als Bezirk zweier Schulen – diskutiert werden.

Bereits erprobte organisatorische Erfahrungen sollen vorgestellt werden z.B. die Kooperation zwischen Fachkräften aus unterschiedlichen Berufssparten (Pädagogik, Psychologie, Sozialarbeit, Medizin, Architektur,...), die Zusammenarbeit mit Multiplikatoren, die interdisziplinäre Entwicklung von Ideen, Konzepten und dem Motivationserhalt, die Zusammenarbeit bei unterschiedlichen Interessen, die praktische Umsetzung in den Kinder-Einrichtungen und der Verwaltung vor Ort, die Informationsvermittlung zwischen unterschiedlichen Entscheidungsebenen, die Nutzung bestehender kommunaler Strukturen und gegebener gesetzlicher Rahmenbedingungen.

Die Funktion der Jugendärztin als Koordinatorin ermöglichte, gesundheitliche Themen des KJGD gezielt in pädagogische Einrichtungen zu tragen, dort zu installieren und teilweise auch Rückmeldesysteme zu entwickeln. Es sollen aber auch die Grenzen der Möglichkeiten aufgezeigt werden.

Durch die kooperative und interdisziplinäre Arbeit änderte sich die Rolle der Jugendärztin.