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DOI: 10.1055/s-2004-823743
Rekonstruktion des Stenon-Ganges nach scharfem Wangentrauma
Verletzungen des Stenon'schen Ganges über dem M. masseter treten relativ selten auf. Entsprechend liegen nur begrenzte Erfahrung hinsichtlich der Versorgung derartiger Traumen vor.
Einem 57-jährigen männlichen Patienten (H.B.) war bei Schleifarbeiten ein Teil der Diamantschleifscheibe in die Wangenregion gesprungen und hatte dort eine 8 cm lange, bis auf den M. masseter reichende Schnittrisswunde verursacht.
Bei der Vorstellung in der Notfallaufnahme zeigte sich eine glatte Durchtrennung des Stenon'schen Ganges unmittelbar vor dem Drüsenvorderrand, ohne Verletzung des N. fazialis oder der Gl. parotis selbst.
Innerhalb von 2h erfolgte eine mikrochirurgische End-zu-Endanastomosierung des Ganges mit monofilem Nahtmaterial (9.0 Ethilon) über einem zur Schienung eingeführten Kunststoffkatheter. Der Katheter wurde in der Anastomosenregion, sowie im Bereich des oralen Ostiums mit Vicrylnähten fixiert. Unmittelbar postoperativ fand sich ein normaler Speichelfluss über den Katheter. Letzterer wurde nach 3 Wochen entfernt. Ein 4 Wochen danach durchgeführtes Sialogramm zeigte ein intaktes Gangsystem ohne erkennbare Stenosierung bei Beschwerdefreiheit des Patienten.
Anhand eines Fallbeispiels werden die Besonderheiten bei der Rekonstruktion des Hauptausführungsganges erörtert.
Key words
Mikrochirurgie - Speicheldrüsen - Stenon-Gang - Trauma