Laryngorhinootologie 2004; 83 - 24_11
DOI: 10.1055/s-2004-823725

MALT-Lymphom der Speicheldrüsen

K Jakse 1, C Beham-Schmid 2, G Jäger 3, R Jakse 1
  • 1Krankenhaus Der Elisabethinen, HNO-Abteilung, Graz
  • 2Institut für pathologische Anatomie der Universität Graz
  • 3Medizinische Universitätsklinik, Abteilung für Hämatoonkologie

Grundlagen In 4,5% aller Speicheldrüsenmalignome handelt es sich um ein malignes Lymphom, wobei meist ein Non-Hodgkin-Lymphom vor allem vom B-Zell-Typ gefunden wird. Am häufigsten werden darunter Marginalzonenlymphome vom MALT-Typ niedrigen oder seltener hohen Malignitätsgrades gefunden. Methode/Ergebnisse Von 10/1992 bis 11/2003 kamen 296 Patienten mit Geschwülsten der Glandula parotis und submandibularis an unsere Abteilung. In 7 Fällen fand sich ein MALT-Lymphom der Glandula parotis. In 5 Fällen wurde eine laterale Parotidektomie, in 1 Fall wegen des hohen Alters der Patientin eine Biopsie, bei 1 Patientin an einer Seite eine laterale Parotidektomie, sowie an der Gegenseite eine subtotale Parotidektomie mit Erhalt des Nervus facialis durchgeführt. Die histologische Aufarbeitung zeigte in 6 Fällen eine niedrig maligne und in 1 Fall eine hochmaligne Form eines MALT-Lymphoms. Als weitere Therapie wurde abhängig vom Lymphom-Stadium und dem histologischen Grading eine perkutane Radiotherapie oder Polychemotherapie durchgeführt. Im Beobachtungszeitraum von bis zu 7 Jahren sind 5 Patienten rezidivfrei und 2 Patienten verstorben. Schlussfolgerungen Anhand dieser 7 Fälle werden die Möglichkeiten und Problematik der klinischen Diagnostik, vor allem der Sonographie aufgezeigt und die Therapie besprochen. Gefordert ist ein frühes Erkennen der Transformation einer myoepithelialen Sialadenitis (Vorstufe des MALT-Lymphoms) in ein tumoröses Wachstum, wodurch ein Übergang in eine hochmaligne Form bzw. ins Stadium der Generalisation meist verhindert werden kann.