Laryngorhinootologie 2004; 83 - 24_3
DOI: 10.1055/s-2004-823717

Kontrastmittelkinetik bei Neoplasien der Glandula Parotis

A Bozzato 1, J Zenk 1, H Greess 2, H Iro 1
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2Univ. Klinik Erlangen, Abteilung für Diagnostische Radiologie

Einleitung: Kontrastmittelgestützte Gefäßmusterbeurteilungen werden zusammen mit Kriterien der B-Scan Sonographie als präoperative Methoden zur Dignitätsbestimmung bei Ohrspeicheldrüsentumoren herangezogen. Dennoch handelt es sich hierbei um qualitative Beurteilungsparameter, die auch von der Erfahrung des Untersuchers abhängig sind. Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung von quantitativen Kriterien zur Differenzierung von gutartigen und malignen Parotisneoplasien.. Verglichen wurde die Ultraschalldiagnose mit der Auswertung des histologischen Präparates. Methoden: In dem prospektiven Ansatz wurden 118 Patienten mit klinisch manifesten Raumforderungen der Ohrspeicheldrüse untersucht. Untersucht wurde die intraläsionale Gefäßstruktur und das Verhalten der Perfusion nach Kontrastmittelgabe Ergebnisse: Bei 43 der Patienten wurde postoperativ ein pleomorphes Adenom diagnostiziert, bei 28 lag ein Warthin-Tumor vor. Als weitere Tumorentitäten lagen vor: 9 Malignome, sowie 38 weitere gutartige Neoplasien. Die Auswertung der quantitativen perfusionskinetischen Analyse von 5 Parametern und der Kurvencharkteristika zeigte keine signifikante Unterscheidungsmerkmale von benignen und malignen Raumforderungen. Zusammenfassung: Bei der Unterscheidung von pleomorphen Adenomen und Warthin-Tumoren konnten ebenfalls keine statistisch signifikanten Unterscheidungsmerkmale gefunden werden. Kontrastmittelkinetische Untersuchungen können keine verläßlichen Hinweise bei der prätherapeutischen Unterscheidung von malignen und benignen Raumforderung der Gl parotis erbringen.