Zur chirurgischen Behandlung der höhergradigen obstruktiven Schlafapnoe (OSA) werden
derzeit Protokolle favorisiert, die neben einer UPPP mit Tonsillektomie ein Genioglossus-Advancement
(GG-A) beinhalten. Diese Protokolle sind invasiv und mit einer erheblichen postoperativen
Morbidität behaftet. Daher wurde ein Protokoll entwickelt, welches zugunsten einer
Hyoidsuspension und/oder einer Radiofrequenzbehandlung des Zungengrundes bewußt auf
ein GG-A verzichtet.
Seit März 2001 wurden 61 Schlafapnoiker in das Protokoll eingeschlossen und einer
prä- sowie postoperativen Polysomnographie unter Standardbedingungen unterzogen. Die
Tagesschläfrigkeit wurde mit der Epworth Sleepiness Scale (ESS) erfasst.
Das Alter lag bei durchschnittlich 51,9 Jahren. Der mittlere Apnoe-Hypopnoe-Index
lag vor Therapie bei 35,8, die mittlere ESS bei 9,5. Postoperativ kam es zu einer
Senkung des AHI auf 21,2 (p<0,001) und der ESS auf 6,6 (p<0,05). Weitere signifikante
Verbesserungen ergaben sich im Apnoeindex, im Arousalindex, und in der mittleren Sauerstoffsättigung.
Als geheilt (Reduktion des AHI=50% und absolut <15) wurden 47,5% und als gebessert
(Reduktion des AHI >20%) weitere 26,2% der Patienten eingestuft. Somit lag die Ansprechrate
bei 74%. Beim Vergleich der Patienten mit (N=49) und ohne (N=15) Hyoidsuspension ergab
sich nur in der Gruppe mit Hyoidsuspension eine signifikante Verbesserung des AHI
von 38,3 auf postoperativ 20,6 (P=0,001).
Das vorgestellte Protokoll erzielt trotz des Verzichts auf ein GG-A vergleichbare
Erfolgsraten. Die Hyoidsuspension ist dabei ein effektiver Bestandteil.
Schlüsselwörter
Hyoidsuspension - Radiofrequenzchirurgie - UPPP - Uvulaflap - Zungengrund