Laryngorhinootologie 2004; 83 - 23_20
DOI: 10.1055/s-2004-823713

Die Radiofrequenz-Chirurgie des weichen Gaumens beim primären Schnarchen–eine Meta-Analyse

BA Stuck 1, JT Maurer 1, G Hein 1, K Hoermann 1, T Verse 1
  • 1Univ. HNO-Klinik Mannheim

Einleitung: die Radiofrequenz-Chirurgie des weichen Gaumens ist eine neue Therapie des primären Schnarchens. Ziel der Untersuchung war es, die Ergebnisse der aktuellen Literatur in einer Meta-Analyse zusammenzufassen und eine Standortbestimmung des Verfahrens vorzunehmen. Methoden: in einer MedLine Recherche wurden Therapiestudien zur Radiofrequenz-Chirurgie des weichen Gaumens beim primären Schnarchen erfasst. Berücksichtigt wurden Originalarbeiten in Zeitschriften mit Review-Verfahren. Um Rohdaten zu gewinnen, wurden die Autoren bei Bedarf direkt kontaktiert. Ergebnisse: es konnten 22 klinische Studien berücksichtigt werden. Das Schnarchen wurde mehrheitlich subjektiv mittels visueller Analogskalen oder Schnarch-Scores quantifiziert. Die postoperative Morbidität wird übereinstimmend als gering beschrieben, die Komplikationsraten differieren erheblich (0 bis 55%). Alle Arbeiten berichten über eine signifikante Besserung der Schnarchens. In der Zusammenfassung der Studienergebnisse verbesserte sich das Schnarchen im gewichteten Mittel von 8,1 auf 3,5 (n=231; Analogskala) bzw. von 8,1 auf 2,9 (n=69; Schnarch-Score). Diskussion: die Radiofrequenz-Chirurgie des weichen Gaumens führt zu einer signifikanten Reduktion des Schnarchens auf tolerierbare Werte. Alle Studien beziehen sich jedoch lediglich auf subjektive Angaben im Rahmen unkontrollierter Fallserien. Zusammenfassung: die Radiofrequenz-Chirurgie des Weichgaumen stellt ein zuverlässiges, minimal invasives Therapieverfahren dar. Kontrollierte klinische Studien sind jedoch erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.