Laryngorhinootologie 2004; 83 - 23_6
DOI: 10.1055/s-2004-823699

Interindividuelle Variabilität klinischer Befunde bei Patienten mit primärem Schnarchen und obstruktiver Schlafapnoe

Y Fischer 1, A Panis 1, G Rettinger 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Einleitung: Piktogramme ermöglichen die standardisierte Befundung anatomischer Parameter des oberen Aerodigestivtraktes. Damit soll die präop. Selektion des obstruierenden Segmentes verbessert werden. Methode: Zur Evaluation der interindividuellen Variabilität klin. Befunde wurden 49 Patienten der Gruppe 1 (Medianwerte: Alter: 46,0 Jahre; BMI: 27,1kg/m2; RDI: 7,0) von HNO-Ärzten im ersten und zweiten Weiterbildungsjahr und 46 Patienten der Gruppe 2 (Medianwerte: Alter: 47,5 Jahre; BMI: 26,6kg/m2 RDI: 7,45) von HNO-Ärzten im vierten und fünften Weiterbildungsjahr untersucht. Die Befunde beider Gruppen wurden mit den Untersuchungsergebnissen eines Schlafmediziners korreliert. Ergebnisse: Verglichen mit der Einschätzung des Schlafmediziners fanden sich für die Gruppe 1 bzw. Gruppe 2 folgende Korrelationen: Septumdeviation 0.95 bzw. 0.95; Muschelhyperplasie 0.69 bzw. 0.89; Tonsillenhyperplasie 0.87 bzw. 0.84; Webbing 0.65 bzw. 0.67; Mallampati 0.44 bzw. 0.98; Zahnstellung 0.80 bzw. 0.95; Das Signifikanzniveau betrug p≤0.001. Zusammenfassung: Durch Pictogramme werden die Befunde verschiedener Untersucher vereinheitlicht und vergleichbar. Die Ergebnisse zeigten erwartungsgemäß für die Gruppe 2 die besseren Korrelationen, war jedoch für das UPPP-relevante Merkmal „Webbing“ für beide Gruppen nur hinreichend übereinstimmend. Die Qualifikation des schlafmedizinisch tätigen HNO-Arztes ist somit eine Grundvoraussetzung für eine angemessene Versorgung von Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen.