Laryngorhinootologie 2004; 83 - 23_5
DOI: 10.1055/s-2004-823698

Frequenzanalyse und pharyngeale Druckmessung in der Topodiagnostik des Schnarchens

A Dreher 1, R de la Chaux 1, C Klemens 1, A Nobbe 1, U Baumann 1, G Rasp 1
  • 1Klinik für Hals,Nasen,Ohrenheilkunde, LMU München

Die pharyngeale Druckmessung mit Mehrkanalsonden während des Schlafes und die Endoskopie in Propofolanästhesie werden zur Topodiagnostik schlafbezogener Atemstörungen verwendet. Beide Verfahren sind mit einem erheblichen Aufwand und einer Belastung der Patienten verbunden. Es wurde daher die einfacher durchzuführende Frequenzanalyse des Schnarchens bzgl. ihrer topodiagnostischen Aussagefähigkeit mit der pharyngealen Druckmessung verglichen.

Bei 10 Patienten, die sich mit dem Wunsch nach einer operativen Therapie ihres Schnarchens vorstellten, wurde eine Polysomnographie mit pharyngealer Druckmessung und Frequenzanalyse des Schnarchens durchgeführt.

Im Durchschnitt betrugen der Schnarchindex 176, die maximale Lautstärke des Schnarchens 75 dB und die Hauptschnarchfrequenz 154 Hz. Bei 80% der Patienten wurde aufgrund der Druckmessung eine Entstehung des Schnarchens auf Höhe des Velums, bei 20% auch kaudal davon angenommen. Bei Patienten mit velarem Schnarchen betrug die Hauptfrequenz 100 Hz, bei auch kaudalerem Schnarchen 370 Hz.

Patienten mit velarem Schnarchen hatten eine niedrigere Schnarchfrequenz, so dass sich die Ergebnisse von pharyngealer Druckmessung und Schnarchgeräuschanalyse zu entsprechen scheinen. Sollte sich dies auch an einem größeren Patientenkollektiv bestätigen, wäre eine Topodiagnostik mittels Schnarchfrequenzanalyse wegen ihrer leichteren Durchführbarkeit gegenüber den anderen Verfahren zu bevorzugen.