Laryngorhinootologie 2004; 83 - 21_48
DOI: 10.1055/s-2004-823651

Endonasale Stirnhöhlenchirurgie Typ II nach Draf–eine prospektive Analyse von 20 Patienten

M Werner 1, CV Dalcow 1, N Sapundzhiev 1, JA Werner 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Hintergund: Die chron. Sinusitis frontalis ist nach wie vor schwierig zu behandeln. Bei der endonasalen Operation Typ II nach Draf wird der Stirnhöhlenboden von der medialen Orbitabegrenzung bis zum Septum nasale vor der Ebene der Stirnhöhlenhinterwand entfernt. Ursächlichkeit der Erkrankung und postoperativer Verlauf werden analysiert. Patienten und Methode: Analyse von 23 Typ II-Operationen bei 20 Pat. [Follow-up: 29,4 (–14,7) Mon.]. Ergebnisse: Am häufigsten resultierte die Erkrankung durch eine narbige Stenose nach vorheriger Siebbeinchirurgie (n=14/23). Der erfolgte Typ-II-Eingriff blieb bei 17/23 operierten Stirnhöhlen einmalig, in 6 Fällen (4 Pat., je 2x einseitig und bds.) musste ein Revisionseingriff (5x Typ II und 1x Typ III) erfolgen. Eine vollkommene Beschwerdefreiheit über den gesamten postoperativen Zeitraum konnte bei 11/20 Pat. erreicht werden. 8 Pat. fühlten sich durch die Operation (in 4 Fällen nach erfolgter Revisionschirurgie) eindeutig im Befinden gebessert, v.a. hinsichtlich der Stirnkopfschmerzen, berichteten allerdings über gelegentliche Sinusitiden und Postrhinorrhoe. 1/20 Pat. bezeichnete das Behandlungsergebnis als weder gebessert noch verschlechtert zur präoperativen Ausgangssituation. Schlussfolgerung: Ein detailliertes Verständnis um die vom Patienten geschilderte Symptomatik und die exakte präoperative Analyse der bildgebenden Diagnostik auf Grundlage fundierter anatomischer Kenntnisse sind unverzichtbare Voraussetzungen dafür, die der von Draf beschriebenen Operationsmethode zustehenden Verbreitung zu ermöglichen.