Laryngorhinootologie 2004; 83 - 21_36
DOI: 10.1055/s-2004-823639

Endonasale Resektion eines sinonasalen Haemangioperizytoms

R Schatton 1, M Sundermann 1, H Baba 2, A Stanek 1, R Wielgosz 1, J Lamprecht 1
  • 1Alfried-Krupp-Krankenhaus, HNO-Klinik
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Essen

Einleitung: Haemangioperizytome (HP) sind seltene perivaskuläre Tumoren. Die Dignitätsbeurteilung ist schwierig, entscheidend ist der klinische Verlauf und die Tumorlokalisation. HP im sinonasalen Bereich scheinen häufig benigne Verläufe aufzuweisen. Zunehmend wird daher ein endonasaler, weniger invasiver operativer Zugang gewählt. Kasuistik: Ein 61-jähriger Patient mit progredienter Nasenatmungsbehinderung, gab an, vor 19 sowie vor 8 Jahren auswärtig aufgrund rezidivierender „Nasenpolypen“ endonasal operiert worden zu sein. Rhinoskopisch imponierte eine polypöse Schleimhautveränderung in der rechten Nasenhaupthöhle. Das CT zeigte eine Verschattung der rechten Siebbeinzellen sowie der rechten Keilbeinhöhle ohne Anhalt für ossäre Destruktionen. Es folgte ein endonasales operatives Vorgehen mit vollständiger Resektion der polypösen Schleimhautveränderung. Histologische Diagnose: sinonasales HP. Pulmonale, hepatische oder ossäre Filiae wurden ausgeschlossen. Histologien der vorangegangenen Operationen konnten zum Vergleich herangezogen werden. Es handelte sich in beiden Fällen um den identischen Tumor. Schlussfolgerungen: Diese Kasuistik stellt ein Beispiel für einen langjährigen benignen Verlauf des sinonasalen HP nach endonasaler Resektion dar. Auch nach invasiveren Operationsverfahren wie der lateralen Rhinotomie wurde über das Auftreten von Rezidiven nach vergleichbaren Intervallen berichtet. Bei umschriebener Tumorausdehnung ohne Infiltration der Umgebungsstrukturen kann ein endonasales operatives Vorgehen in Erwägung gezogen werden.