Laryngorhinootologie 2004; 83 - 21_13
DOI: 10.1055/s-2004-823616

Aktuelles zur Versorgung von Mittelgesichts- und Rhinobasisfrakturen

T Günzel 1, E Zenev 1, V Niemczyk 1, FX Brunner 1
  • 1HNO-Klinik Zentralklinikum Augsburg

Die Versorgung der Patienten mit Mittelgesichts- und Rhinobasisfrakturen ist für Fachkliniken in der Regel unproblematisch. Es zeigt sich, dass die Anzahl der Unfälle zwar rückläufig ist, die Zunahme von Patienten mit komplexen Frakturen steigt jedoch. Ein Grund ist das zunehmende Angebot an Extremsportarten aber auch die oft nicht richtig eingeschätzte Gefahr bei hohen Geschwindigkeiten. Somit ist bei der Versorgung der Mehrfachverletzungen, oft ein interdisziplinäres Vorgehen nötig.

Anhand der Auswertungen der Jahre 2000–2003 wird ein Überblick über die Verletzungen im Mittelgesichtsbereich und der Rhinobasis inklusive Optikusläsionen aufgezeigt. Gleichzeitig werden anhand der Daten und im Literaturvergleich Vorgehensweisen dargelegt sowie aktuelle Gesichtspunkte zur Versorgung diskutiert.

In dem genannten Vierjahreszeitraum wurden über 2000 Patienten mit Mittelgesichts- und Rhinobasisfrakturen diagnostiziert und versorgt. Die komplexen Frakturen belaufen sich ca. auf 25% des Patientengutes. Jährlich werden ca. 800 Patienten mit Mittelgesichts- und Frontobasistrauma erfasst, davon war bei über 110 Patienten eine operative Versorgung nötig, bei über 20 Patienten Mehrfachoperationen. Jährlich werden über 25 Patienten mit ausgedehnten Rhinobasisdefekten operativ durch die HNO-Klinik versorgt.

Mit mikrochirurgischer und osteoplastischer Technik und unter Zuhilfenahme der zur Verfügung stehenden modernen Osteosynthese- und Gewebsersatzmaterialien erzielt man bei der Versorgung von Patienten mit Mittelgesichts- und Frontobasistrauma in der Regel gute Ergebnisse.