Laryngorhinootologie 2004; 83 - 20_26
DOI: 10.1055/s-2004-823600

Der infrakartilaginäre Zugang zur Nasenspitze

AJ Tasman 1
  • 1HNO-Klinik, Hals- und Gesichtschirurgie, Kantonsspital St. Gallen

Einleitung: Im Diskurs über offene und geschlossene Zugänge für die Rhinoplastik wird vielfach übersehen, dass die diversen geschlossenen Techniken unterschiedlich invasiv sind. Für die geschlossene Korrektur von komplexen Flügelknorpelproblemen wird meist die Luxationstechnik nach infra- und interkartilaginärer Inzision empfohlen.

Patienten und Methode: Diese Luxationstechnik hat der Autor zunehmend verlassen, zugunsten eines weniger Invasiven Zugangs, bei dem auf die interkartilaginäre Inzision verzichtet wird. Die Operationsergebnisse der mit diesem Zugang operierten Patienten (n=42) wurden retrospektiv anhand der prä- und postoperativen Fotos untersucht.

Ergebnisse: Der Zugang über einen isolierten infrakartilaginären Schnitt wurde in der Regel nicht mit einem chirurgisch relevanten Verlust an Übersicht erkauft: In allen Fällen konnte auf die interkartilaginäre Inzision verzichtet werden. Die Technik war auch in Ausbildungssituationen vermittelbar. Komplikationen oder unbefriedigende Ergebnisse, die auf den Zugang zurückzuführen wären, wurden nicht gesehen. Drei Beispiele veranschaulichen die Methode anhand von prä-, intra- und postoperativen Fotos.

Schlussfolgerung: Der infrakartilaginäre Zugang zum Flügelknorpel ist eine für die Nasenspitzenkorrektur geeignete, minimal invasive Modifikation der Luxationstechnik.