Laryngorhinootologie 2004; 83 - 20_24
DOI: 10.1055/s-2004-823598

Neovaskularisation von Tissue Engineering-Gewebe

R Staudenmaier 1, TH Nguyen 1, N Kleinsasser 1, M Wenzel 1, J Strutz 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Das Tissue Engineering ermöglicht die Schaffung von Gewebeblöcken zur Rekonstruktion von Hart- und Weichgewebedefekten. Für eine klinische Anwendung ist die vaskuläre Integration der gezüchteten Gewebe von ausserordentlicher Bedeutung um die Vitalität und Formstabilität in vivo zu gewährleisten. Dies gewinnt auch bei relativ bradytrophen Geweben, wie dem Knorpel an Bedeutung, da die gezüchteten Konstrukte eine relativ hohe Zelldichte aufweisen. Eine Möglichkeit zur Schaffung einer eigenständigen axialen Perfusion ist die Präfabrikation eines Lappens durch Implantation eines Gefäßbündels. In einer ersten Versuchsreihe am Kaninchen (n=10) haben wir einen axial perfundierte Gewebelappen durch Implantation eines Gefäßstieles erzeugt. Hierfür wurden A. u. V. femoralis bzw. A. u. V. saphena magna präpariert und ein mikrochirurgischer Shunt erzeugt. Nach 20 Tagen zeigte sich in der Mikroangiographie eine komplette Perfusion des Lappen über den implantierten Gefäßstiel. Die autolog gezüchteten Knorpelimplantate waren in einer Wolke von kleinen Gefäße integriert und zeigten knorpelartige Konsistenz ohne Hinweise für Nekrose oder Entzündung. In einer 2. Versuchreihe (n=6) wurden dann Effekte zwischen gezüchtetem Knorpelkonstrukt und implantiertem Gefäßstiel untersucht. Dies hat die Zielsetzung die durch Tissue Engineering gewonnenen Gewebe mit einem Gefäßstiel axial zu perfundieren und diese im Verlauf am Gefäßbündel mikrochirurgisch transplantieren zu können.