Laryngorhinootologie 2004; 83 - 20_21
DOI: 10.1055/s-2004-823595

Dreidimensionale craniofaziale Rekonstruktionen mittels Tian-Mesh

E Röpke 1, M Bloching 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Unfälle und Tumoroperationen führen häufig zu funktionell und kosmetisch sehr störenden Defekten im craniofazialen Bereich. Die chirurgische Rekonstruktion gelingt am besten mit autologen Transplantaten. Jedoch sind besonders für die Rekonstruktion von großen, komplexen Defekten die körpereigenen Ressourcen nur begrenzt verfügbar, außerdem ist ein Zweiteingriff für die Entnahme erforderlich. Deswegen werden heute verschiedene alloplastische Materialien verwendet. Für die sofortige Rekonstruktion bei Tumoroperationen oder bei komplizierten Traumen suchten wir nach einem Biomaterial, welches intraoperativ an den entstandenen Defekt angepasst werden kann.

Wir stellen in dieser Studie unsere Erfahrungen in der 3-dimensionalen Rekonstruktion komplizierter craniofazialer Defekte mit Titan-Mesh vor. Seit drei Jahren setzten wir Titan-Mesh bei 8 Patienten ein. Dabei konnten auch schwierige dreidimensionale Strukturen des Mittelgesichtes, insbesondere im Bereich der Orbita, gut rekonstruiert werden. Das Mesh erfüllte in allen Fällen die Anforderungen an die Stabilität und Formbeständigkeit. Postoperative Bestrahlung und bildgebende Kontrollen mit CT und MRT konnten problemlos durchgeführt werden. In drei Fällen kam es zu kleineren Wundheilungsstörungen.

Titan-Mesh ist ein sinnvolles Material zur Rekonstruktion komplexer 3-dimensionaler Defekte im craniofazialen Bereich. Es vereint die bekannten guten Materialeigenschaften von Titan mit der Möglichkeit einer intraoperativen Defektanpassung.