Laryngorhinootologie 2004; 83 - 20_14
DOI: 10.1055/s-2004-823588

Proliferatives Potential osteoblastärer Zellen des Nasenseptums

BM Kotte 1, M Bücheler 1, F Bootz 1
  • 1Univ. HNO-Klinik, Bonn

Die Materialien zur Versorgung von Knochendefekten in der kraniofazialen Chirurgie können den Erfordernissen bisher nur teilweise entsprechen. Die in vitro Züchtung von autogenem Knochen bietet einen neuen Lösungsansatz. Eine hohe Zellzahl patienteneigener Zellen ist entscheidend. Knochenmarkszellen, periostale sowie osteoblastäre Zellen wurden bisher in vorklinischen Studien untersucht. Laut Bruder besitzen lediglich mesenchymale Stammzellen ein ausreichendes Vermehrungspotential zur klinischen Anwendung des Tissue Engineering.

In der Gewebekultur wurden osteoblastäre Zellen aus dem Nasenseptum über drei Wochen kultiviert und ihre Proliferation bestimmt. Der Nachweis von Osteokalzin und Alkalischer Phosphatase sicherte die osteoblastäre Differenzierung der Zellen. Im Monolayer wurde das Wachstums- sowie Differenzierungsverhalten beurteilt.

In den Gewebekulturen von 32 Patienten wuchsen die Zellen unabhängig vom Spenderalter aber beeinflusst von der eingesetzten Knochenmenge. Im Monolayer nahm das Vermehrungspotential bei zunehmendem Alter ab. Die Alkalische Phosphatase korrelierte weder zum Patientenalter noch zum Vermehrungspotential.

Aus 1g Knochen konnten in 3 Wochen in der Gewebekultur circa 5 Millionen Zellen gewonnen werden. Nach 10 Tagen im Monolayer ließ sich die Zellzahl auf etwa 35 Millionen steigern. Mit dieser Methode kann in kurzer Zeit eine hohe Zahl osteoblastärer Zellen gewonnen werden. Diese hohe Proliferation wirft die Frage auf, ob sich im Nasenseptum Zellen mit besonderem Vermehrungsverhalten z.B. adulte Stammzellen befinden.