Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_25
DOI: 10.1055/s-2004-823561

Matrixmetalloproteinasen-Expression in Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx

UJ Thale 1, R Koch 1, S Maune 1, S Gottschlich 1
  • 1Univ. HNO-Klinik Kiel

Einleitung: Matrixmetalloproteinasen sind Endopeptidasen, denen eine wichtige Rolle bei Invasion und Metastasierung von Malignomen zugeschrieben wird. Ihre physiologischen Gewebeinhibitoren sind die TIMPs (tissiue inhibitors of matrix metalloproteinases). Die Balance zwischen den MMP und den TIMP bestimmen den Grad der lokalen Proteolyse. Die Expression von MMP-1, -2, -9, -10 und -13 konnte bei Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich bereits nachgewiesen werden. Ihre Bedeutung für den Metastasierungsprozeß ist noch ungeklärt. Methoden: Mit Hilfe von reverser Transkriptase-PCR und Northern-Blot wurden 33 Gewebeproben von Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx (pN0 n=8; pN+ n=25; in beiden Gruppen T2-T4 Tumoren) und 12 Proben gesunder Oropharynxschleimhaut auf m-RNA Expression von MMP-1, -2, -9, -10, -13 und TIMP-1, -2 untersucht. Ergebnisse: Es zeigte sich bei keiner der untersuchten MMP und TIMP ein signifikanter Unterschied zwischen den Karzinomen mit N0 und N+-Hals. In der gesunden Oropharynxschleimhaut konnte keine MMP-Expression nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung scheint die MMP-1, -2-,9, -10, -13 und TIMP-1, -2-Expression kein Prognosefaktor für das Metastasierungsverhalten von Oropharynxkarzinomen zu sein und bietet keine weitere Hilfestellung bei der weiterführenden Therapieentscheidung.