Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_24
DOI: 10.1055/s-2004-823560

Das Hämangioperizytom im Kopf-Hals-Bereich

K Stork 1, S Kirschke 2, M Jungehuelsing 1
  • 1Klinikum E. von Bergmann, HNO-Klinik
  • 2Klinikum Ernst von Bergmann, Institut für Pathologie

Das Hämangioperizytom (syn.: Peritheliom, juveniles Hämangioperizytom, Gemmangiom) ist ein perivaskulärer, von den Perizyten ausgehender Tumor, der benigne oder maligne auftritt. Nur in 16% der Fälle ist der Kopf-Hals-Bereich betroffen, insbesondere die Meningen, Nasenhaupt- Nasennebenhöhlen sowie die Orbita. Eine Manifestation in der Zunge ist extrem selten.

Die lichtmikroskopische Unterscheidung von Endothelzellen, Fibroblasten und Histiozyten, auch mit immunhistochemischen Methoden, ist schwierig. Die Diagnose wird anhand der Gewebsstruktur gestellt.

Aufgrund der Morphologie ist es sehr schwierig, das Verhalten des Tumors vorherzusagen, sodass aus klinischer Sicht der Großteil von Hämangioperizytomen als potentiell maligne oder „borderline“-Fälle eingestuft werden muss.

Der Tumor tritt insbesondere bei Erwachsenen im mittleren Lebensalter beider Geschlechter auf.

Wir berichten über den sehr seltenen Fall eines Hämangioperizytoms der Zunge. Nach unserem Wissen ist dies der dritte in der Literatur beschrieben Fall. Außerdem wird eine Übersicht der aktuellen Literatur von Hämangioperizytomen im Kopf-Hals-Bereich gegeben.