Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_23
DOI: 10.1055/s-2004-823559

Tonsillotomie, eine geeignete Alternative zur klassischen Tonsillektomie. Vorläufige Erfahrungen mit verschiedenen Verfahren

SJ Rühle 1, G Pfeilmeier 1, U Kleiner 1, H Heumann 1
  • 1Klinikum Stuttgart, HNO-Klinik, Olgahospital

Die Tonsillotomie wird seit einigen Jahren bei Kindern mit Tonsillenhyperplasie zur Erweiterung Isthmus faucium eingesetzt. Neben den bereits erprobten, jedoch teils aufwendigen Verfahren galt unsere Suche nach einer einfachen und preiswerten Alternative.

Im bisherigen Untersuchungszeitraum von Juni–Dezember 2003 tonsillotomierten wir Patienten zwischen dem 2–7 Lj. Alle Patienten hatten eine Tonsillenhyperplasie ohne rez. Tonsillitiden.

Als Resektionsverfahren wählten wir das monopolare elektrische Messer (Elektrotom), die bipolare radiofrequenz-induzierte Thermotherapie (RFITT) n. Celon und das Surgiton Radiolase (SR) n. Ellman.

Anhand eines standardisierten Fragebogens wurden die Parameter Schnarchen, Apnoe, Schmerzen, Infekthäufigkeit, Nahrungsaufnahme, postoperative Komplikationen, intraoperative Handhabung und Kosten erfasst.

Intraoperativ war die Handhabung aller 3 Verfahren gut. Beim RS und dem monopolaren elektrischen Messer konnten die meisten Patienten am Op-Tag entlassen werden und waren subjektiv mit dem postoperativen Ergebnis zufrieden. Nachblutungen wurden nicht beobachtet.

Das RFITT wurde bereits nach wenigen Patienten wegen schwellungsbedingter postoperativer Atemanpassungsproblematik als nicht praktikabel abgebrochen.

Aufgrund seiner guten postop. Ergebnisse, der einfachen Handhabung und der im Vergleich niedrigen Kosten (Op-Standard) stellt aus unserer Sicht das monopolare elektrische Messer eine durchaus geeignete Alternative zu den bisher bekannten Verfahren dar.