Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_14
DOI: 10.1055/s-2004-823550

Ansprechrate einer neuen Induktionschemotherapie (TPF) bei fortgeschrittenen Karzinomen des Pharynx und Larynx

R Knecht 1, M Baghi 1, M Hambek 1, W Gstöttner 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Induktionschemotherapie mit nachfolgender Radiatio ist ein Therapiekonzept zum Organ-und Funktionserhalt fortgeschrittener Karzinome des oberen Aerodigestivtraktes. Das Standardprotokoll besteht hierbei aus 2–3 Zyklen einer Polychemotherapie mit Cisplatin (100mg/qm/Woche) und 5-FU (5000mg/qm/Woche). Wir haben dieses Standardprotokoll mit einem Taxan ergänzt und die Ansprechrate sowie den klinischen Verlauf unter dieser Triplettherapie untersucht.

78 operable Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Pharynx und Larynx der Stadien III und IV wurden bisher therapiert. Die Therapie bestand aus 3 Zyklen TPF, Docetaxel (75mg/qm/d1), Cisplatin (100mg/qm/d1),5-FU (1000mg/qm/d1–4) im Abstand von 3 Wochen. Anschließend erfolgte eine Radiochemotherapie mit 70Gy (2Gy/d,7Wochen) unter konkomittanter Applikation von Cisplatin (100mg/qm) an den Tagen 1,22,43.

Nach Induktionschemotherapie betrug die bioptisch kontrollierte Remissionsrate 87%. Wir beobachteten 59%komplette Remissionen und 28%partielle Remissionen.13%der Patienten zeigten keine Veränderung des Tumors unter Induktionstherapie. Nach Komplettierung der Therapie beobachteten wir eine Remissionsrate von 93%. Bei einer 2-jährigen Beobachtungszeit sind 9o% der Patienten rezidivfrei.

Die häufigsten Toxizitätszeichen unter Chemotherapie waren eine reversible Neutropenie (bis Grad 4 WHO) sowie eine reversible Reduktion der Kreatininclearence.

Die Induktionstherapie mit TPF ist dem Standardprotokoll hinsichtlich der Rate kompletter Remissionen überlegen und reduziert deutlich die Tumorlast für die folgende Radiatio.