Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_12
DOI: 10.1055/s-2004-823548

Anwendung von Larynxmasken in der HNO-Chirurgie

UN Kleiner 1, S Rühle 1, H Heumann 1
  • 1Klinikum Stuttgart, HNO-Klinik, Olgahospital

Die Larynxmaske (LM) hat sich in den letzten Jahren bewährt. In der HNO-Chirurgie wird ihre Anwendung jedoch weiterhin skeptisch gesehen, da gerade bei den häufigsten Eingriffen der HNO, der Tonsillektomie (TE) und Adenotomie (AT), die Operationssituation eine Arbeitsteilung auf kleinstem Raum, nämlich der Mundhöhle bedeutet.

Diese Zurückhaltung ist jedoch bei einer Vielzahl von HNO-Eingriffen aus unserer Sicht nicht mehr berechtigt: Die Anwendung der LM bedeutet vielmehr eine Steigerung des Patientenkomforts und ermöglicht zudem auch die wirtschaftlich immer wichtiger werdende Erhöhung der Operationsfrequenz.

Seit 1996 wird in unserer Klinik die LM angewandt. Nach einer Gewöhnungszeit von ca. 2–3 Wochen wurde von erfahrenen Operateuren der Zugang bei oropharyngealen Eingriffen als im Vergleich zur Intubationsnarkose gleichwertig angesehen. Die OP-Anzahl konnte bei konstanter OP- und Bettenkapazität (45 Betten, davon 10 tagesstationär) seitdem von ca. 2300 auf ca. 3300 pro Jahr erhöht werden.

Die Anwendung der LM erfolgte in ca. 90% der Eingriffe (Schwerpunkt Ohrchirurgie, TE, AT, Paracentese/PD-Anlage). Kontraindikationen wurden lediglich bei septischen Operationen, erhöhter Blutungsneigung, langer OP-Dauer, hoher OP-Mobilität und schlechter LM-Kontrollmöglichkeit gesehen.

Komplikationen wie Dislokation, Schleimhautverletzungen und Aspiration waren selten, schwere Komplikationen traten nicht auf. Günstig erwies sich das im Vergleich zur Intubationsnarkose seltenere Auftreten von Hustenreiz, Postextubationsstridor und Laryngospasmus, sowie das stressfreie Aufwachen.