Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_10
DOI: 10.1055/s-2004-823546

Korrelationen zwischen dem Auftreten einer Mutation des FGFR4 und den TNM Stadien bei Kopf-Hals-Karzinomen

E Hilgert 1, C Bergmann 2, W Issing 3
  • 1Univ. HNO-Klinik, Großhadern
  • 2Privat
  • 3ENT Department

Um die Rolle des FGF R4, der als Rezeptor eines Wachstumsgens die Proliferation und Differenzierung einer Zelle reguliert, zu untersuchen, analysierten wir in Gewebeproben von 301 Patienten mit malignen Tumoren der Kopf-Hals-Region den Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Mutation in diesem Gen und dem jeweiligen postoperativen TNM- Stadium. Der Nukleotidaustausch der G388 R- Mutation und die Expressionsstärke wurden anhand von PCR und Immunhistochemie nachgewiesen. Im Vergleich mit dem Differenzierungsgrad (G1+G2 versus G3+G4) verteilten sich die Tumorproben mit stark und schwach ausgeprägter Expression fast gleichmäßig auf die beiden o.a. Gruppen. In der Korrelation mit dem Tumorstadium (pT1-pT4) fielen die Fälle mit starker Expression des FGF-Rezeptors häufiger in die Tumorstadien pT1 und pT2. Auffallend bei dem Vergleich zwischen Expressionsstärke und Genotyp war, dass in keinem Fall einer starken Expression des Rezeptors ein homozygot (G388 R/R) oder heterozygot (G388 G/R) mutierter Genotyp auftrat. Im Falle der nicht mutierten und der heterozygot mutierten Genotypen ist das Vorliegen einer klinischen Tumorprogression gleichmäßig verteilt- allerdings kommt es bei den homozygot mutierten Genotypen (G388 R/R) in doppelt so vielen Fällen zu einem Fortschreiten der Tumorerkrankung. Es ergibt sich anhand des Datensatzes von 301 Patienten demnach eine Korrelation des Gen-Polymorphismus mit der Überlebensrate, nicht aber mit dem Tumorstadium und dem Differenzierungsgrad.