Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_9
DOI: 10.1055/s-2004-823545

Konzept Schmerztherapie bei Tonsillektomie – „How we do it„

T Handschuh 1, R Hagen 2
  • 1Kahtarinenhospital, HNO-Klinik
  • 2Katharinenhospital Stuttgart, HNO-Klinik

Bisherige Studien untersuchten unterschiedliche Konzepte in der Schmerztherapie bei tonsillektomierten Patienten, z.B. den Einsatz verschiedener nichtsteroidaler Analgetika zur adäquaten Schmerzausschaltung, die perioperative Infiltration eines Lokalanästhetikums (Bupivacain) oder die postoperative Gabe (Lidocain). Auch der postoperative Einsatz von Dexamethasonaerosol wurde diskutiert. Ebenso war der richtige Zeitpunkt der Analgetikagabe Gegenstand vergleichender Untersuchungen oder die rechtzeitige präoperative Gabe.

Das neue Schmerzkonzept soll die Wirkung einer neuen Stoffklasse hinsichtlich des Patientenkomforts untersuchen. Es handelt sich hierbei um den Cox2 Hemmer Bextra (Valdecoxib) in oraler Form, sowie Dynastat (Parecoxib) als intravenöse Form. Diese Substanz wird in der Leberpassage in Valdecoxib umgewandelt und zeigt dann das gleiche Wirkungsprofil.

Methode: Wahleingriffe (Tonsillektomie in Dissektionstechnik)

Prämedikation am Abend mit Tranxilium 25mg

Am Morgen: 20–40mg Bextra + Tranxilium 25mg

Postoperativ: Dynastat im Aufwachraum (max.80mg) für den 1–3. postoperativen Tag Bextra morgens 20–40mg

Ab dem 4. Tag Bedarfsmedikation ohne Bextra

Notfalleingriffe (Abszeßtonsillektomie): Intraoperativ 20 min. vor OP Ende 20–40mg Dynastat

Monitoring erfolgt durch einen Fragebogen. Dieser wird dem Patienten bei Wahleingriffen am Vortag der Operation ausgehändigt. Die Schmerzskala reicht von 0 (kein Schmerz) bis 4 (stärkster Schmerz).