Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_7
DOI: 10.1055/s-2004-823543

Die Radiofrequenz-Ablation (RFA) mittels kontinuierlich perfundierter monopolarer Nadelelektroden, in vivo Evaluation am Tiermodell Schwein

F Gottwald 1, J Zenk 1, A Bozzato 1, H Iro 1
  • 1Univ. HNO-Klinik

Ein großer Teil der Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren erleidet ein Tumorrezidiv. Es soll evaluiert werden, ob die Radiofrequenzablation (RFA) im HNO-Bereich als therapeutische Alternative in Frage kommt. Es wurde in einem Akutversuch an 40 Schweinen in vivo evaluiert, ob eine Applikation von RFA mittels perfundierten monopolaren Nadelapplikatoren unter Ultrasschallkontrolle möglich ist. Mit einem Radiofrequenzgenerator der Fa. Berchtold wurden je 2 Punktionen im Bereich der Hals-Gefäß-Scheide und Mundboden/Zunge perkutan durchgeführt. Es wurden je 60 Watt unter konstanter Impedanz appliziert. Unter Variation der Zeit wurde die Ausdehnung der Nekrosen sonographisch bestimmt, direkt im Anschluss nach Tötung und Sektion makroskopisch vermessen und schließlich nach Fixierung in Formalin histologisch aufgearbeitet. Weiterhin wurden die Wirkungen auf Nachbastrukturen (Gefäße, Nerven) untersucht. Nachgewiesen wurde, dass die sonographisch bestimmten größten Durchmesser der Nekrosezonen mit den makroskopischen Messungen und der histologischen Begutachtung korrelierten. Ferner konnte keine akute Schädigung großer Gefäße (z.B. A. carotis communis, V. jugularis) gezeigt werden. Die Wirkung auf Nervengewebe (z.B. N. vagus und facialis) konnte nur histologisch orientierend evaluiert werden. Nach einer abschließenden chronischen Versuchsreihe soll im Rahmen einer Studie das Verfahren zur palliativen Tumortherapie angewandt werden.