Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_4
DOI: 10.1055/s-2004-823540

Vergleich von Taxol und Taxotere in der palliativen Therapie rezidivierter Kopf-Hals-Karzinome

S Dommerich 1, B Kramp 1, V Lakner 2
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2Privat

Bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen wird die Chemotherapie, neben Studien zu sequentiellen und konkomittanten Radiochemotherapiekonzepten, bislang nur in der palliativen Therapie bei metastasierten Tumoren oder lokoregionären Rezidiven angewandt. Auf der Suche nach neuen, effizienten Präparaten kommen in den letzten Jahren zunehmend Taxane zur Anwendung. In einer retrospektiven Studie untersuchten wir die Taxane Paclitaxel (Taxol) und Docetaxel (Taxotere) hinsichtlich Tumorreduktion, Toxizität und Remissionsdauer. Im Zeitraum von 1994 bis Oktober 2003 erhielten 16 Patienten eine palliative Chemotherapie mit Taxol/Carboplatin und 18 Patienten eine Behandlung mit Taxotere/Carboplatin. Dabei zeigte sich bei Taxol eine partielle Remissionsrate von 43% nach dem 1. Therapiezyklus. Patienten die Taxotere erhielten, wiesen eine partielle Remission in 57% auf. Patienten, die mit Taxotere behandelt wurden zeigten in Anzahl und Ausmaß deutlich geringere Blutbildveränderungen gegenüber der Taxol-Vergleichsgruppe. Beide Chemotherapie-Schemen zeigten bei entsprechender Begleitmedikation jedoch eine insgesamt gute Verträglichkeit. Unter Berücksichtigung der eingeschränkten Aussagefähigkeit retrospektiver Untersuchungen und den individuell unterschiedlichen Ausgangssituationen der behandelten Patienten, deuten die Ergebnisse bei Remissionsrate und Remissionsdauer, aber auch bei den aufgetretenen Nebenwirkungen eine Überlegenheit von Taxotere an.