Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_3
DOI: 10.1055/s-2004-823539

HPV-DNA Nachweis als prognostischer Marker bei Oropharynxkarzinomen

S Dinh 1, JP Klussmann 1, O Guntinas-Lichius 1, S Weißenborn 2, H Pfister 3, E Stennert 1
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2Institut für Virologie, Universität zu Köln
  • 3Institut für Zellbiologie

Onkogenen humanen Papillomviren (high risk (HR)-HPV) können in der Hälfte aller Oropharynxkarzinomen nachgewiesen werden und HR-HPV positive Karzinome können als eigene Tumorentität abgegrenzt werden. Dennoch ist wenig über die Wertigkeit des HPV-DNA Nachweises als prognostischer Marker bekannt.

Wir untersuchten 69 neu aufgetretene primär kurativ behandelte Oropharynxkarzinomen mittels PCR und konsekutiver Sequenzierung auf HPV-DNA. Das TMN-Stadium, die Therapiemodalitäten und der klinische Verlauf wurden zum HPV-Status in Beziehung gesetzt. Die Tumorstadien der 69 Patienten verteilten sich wie folgt: 2% St. I, 18% St. II, 24% St. III und 57% St. IV. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Mittel 38 Monate (95% Konfidenzinterval: 31–45 Monate). Eine signifikante Korrelation des HPV-Status zum Tumorstadium zeigte sich nicht (P=0,52), die Rate der HR-HPV positiven Tumoren war in den verschiedenen Stadien vergleichbar. Bei Vergleich des unkorrigierten Gesamtüberlebens findet sich zwischen den HPV-positiven und HPV-negativen Tumoren kein signifikanter Unterschied (P=0,66, Log-Rank-Test). Dagegen war das Rezidiv-freie-Überleben für die HPV-positiven Patienten besser (P=0,11). Für Patienten mit Stadium IV war der Unterschied signifikant (P=0,048). In Korrelation der HPV16-Viruslast zum klinischen Verlauf zeigte sich bei Patienten mit höherer HPV16-Viruslast eine geringere Rezidivrate.

HR-HPV positive Karzinome scheinen eine bessere Prognose aufzuweisen. Diese Korrelation wird zur Therapiemodalität in Beziehung gesetzt.

Unterstützt von Köln-Fortune und der Jean Uhrmacher Stiftung