Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_1
DOI: 10.1055/s-2004-823537

Vergleich der postoperativen Komplikationen von transoraler Durchzugs-PEG und Direktpunktions-PEG bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen

A Blum 1, BA Stuck 1, G Saßmann 1, K Hoermann 1, JT Maurer 1
  • 1Univ. HNO-Klinik Mannheim

Einleitung: Dysphagie und konsekutive Mangelernährung stellen bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen im Verlauf der Erkrankung häufig ein therapeutisches Problem dar, wobei insbesondere der Mangelernährung eine für den Ausgang der Erkrankung prognostische Bedeutung zukommt. Ziel der Studie war der Vergleich der postoperativen Komplikationsraten verschiedener Verfahren zur perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG).

Materialien und Methoden: An der Univ. HNO-Klinik Mannheim kommen sowohl das transorale Durchzugsverfahren (TD) als auch das Direktpunktionsverfahren (DP) zur Anwendung. In einer retrospektiven Untersuchung wurden die beiden Verfahren (jeweils n=30) gegenübergestellt.

Ergebnisse: Alle Patienten waren an fortgeschrittenen Karzinomen von Oro-/Hypopharynx, Larynx oder Ösophagus erkrankt. Eine PEG-Insuffizienz mit nachfolgender Peritonitis trat bei zwei Patienten in der TD-Gruppe auf. Eine bei diesem Verfahren beschriebene Implantationsmetastasierung fand sich in unserem Patientengut nicht. Peristomale Wundinfektionen traten in der TD-Gruppe häufiger auf. Schwere Komplikationen waren in der DP-Gruppe nicht zu verzeichnen.

Diskussion: Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie, dass schwerwiegende postoperative Komplikationen nach PEG-Anlage in der TD-Gruppe häufiger aufzutreten scheinen. Grund hierfür könnte eine insuffiziente Fixation des Magens an die Bauchdecke sein. Zur weiteren vergleichenden Überprüfung der postoperativen Komplikationen der beiden vorgestellten PEG-Verfahren sind weiterführende Untersuchungen wünschenswert.