Hintergrund und Fragestellung: Die Computertomographie des Thorax wird im Rahmen des Staging bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen
der oberen Luft- und Speisewege angewandt, da diese ein erhöhtes Risiko für das Vorkommen
von Zweitkarzinomen und/oder Metastasen vornehmlich in der Lunge haben. Vor diesem
Hintergrund sollte der Wert der CT im vorgenannten Diagnostikkonzept erarbeitet werden.
Patienten und Methoden: Die Befunde der CT des Thorax von 214 Patientinnen und Patienten, die in dem Zeitraum
von 1998 bis 2002 wegen eines Plattenepithelkarzinoms der oberen Luft- und Speisewege
behandelt wurden, wurden teils retro-, teils prospektiv ausgewertet. Ergebnisse: Bei 18/214 Patienten wurden pathologische Befunde im Sinne von Zweitkarzinomen oder
Metastasen in der CT des Thorax erhoben. Dabei kam es in keinem der 18 Fälle aufgrund
des Befundes der CT zur Änderung des initial vorgesehenen Therapiekonzepts hinsichtlich
des Primärtumors. In 2/18 Fällen kam es bei Vorliegen einer solitären Lungenfilia
bzw. eines Bronchialkarzinoms in der CT zu einem kurativen Therapieansatz mit Resektion
des Lungenbefundes. Folgerung: Nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen wird
die Indikation zur CT des Thorax im Rahmen des primären Staging bei Patientinnen und
Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der oberen Luft- und Speisewege zurückhaltender
gestellt. Regelmäßig erfolgt die Indikation vor großen invasiven Eingriffen wie der
Laryngektomie, bei erhöhten Serumwerten des Cyfra 21–1, einer cervicalen Metastasierung
in Regio IV und bei klinischen Symptomen.
Key words
CT-Thorax - Fernmetastasen - Platenepithelkarzinome