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DOI: 10.1055/s-2004-823463
Eosinophiles Granulom des Felsenbeins mit Arrosion des hinteren Bogenganges
Patient: Wir berichten über einen 32-jährigen Pat., der sich wegen rezidivierender Schwindelanfälle mit rotatorischen Nystagmus sowie Druckschmerz über dem Mastoid vorstellte. Die Beschwerden ließen sich durch Druck auf das li. Ohr auslösen. Zusätzlich bestanden multiple Zysten im Unterkiefer (UK)
Li. bestand eine leichte Schalleitungsstörung. Im CT-Felsenbein zeigte sich ein chron. entzündlicher Prozeß im Mastoid sowie eine Osteolyse im Bereich der hinteren Schädelgrube mit Arrosion des hinteren Bogenganges (BG).
Die differenzierte Untersuchung der Vestibularorgane („search coil„-Technik) zeigte eine isolierte Läsion des li. hinteren BG.
Zur Probengewinnung erfolgte eine Mastoidektomie mit posteriorer Tympanotomie. Die Histologie zeigte keine spezifische Entzündung. Da der Schwindel persistierte, wurde 3 Mon. später über einen subokkzipitalen Zugang die hintere Schädelgrube exploriert. Dabei fand sich ein intraossärer Tumor des Felsenbeins mit Infiltration der Dura. In dem Resektat zeigten sich ein eosinophiles Granulom. Der Defekt wurde mit Knochenmehl und Muskel abgedeckt. Im UK wurden ebenfalls eosinophile Granulome gefunden.
Diskussion: Das eosinophile Granulom gehört zum Formenkreis der Langerhanszell-Histiozytose. Der Erkrankung liegt eine diffuse Proliferation S-100 und CD1a-exprimierender Histiozyten zugrunde. Die Therapie besteht in der Regel in einer operativen Sanierung des Herdes.
Schlussfolgerung: Osteolytische Prozesse des Felsenbeines vor allem in Kombination mit weiteren Osteolysen sollten an ein eosinophiles Granulom denken lassen.
Key words
Bogengang - Eosinophiles Granulom - Felsenbein