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DOI: 10.1055/s-2004-823448
Die klaffende Tube: Neue Aspekte zur Therapie
Einleitung: Aufgrund der äußerst vielschichtigen Genese des Syndroms der klaffenden Tube steht bis heute eine evaluierte kausale Therapie mit anhaltenem Erfolg nicht zur Verfügung. Im Rahmen der vorliegenden klinischen Arbeit sollten anhand eines breiteren Patientengutes das diagnostische Vorgehen und neuere Therapieoptionen beurteilt werden. Methodik: Insgesamt wurden in den vergangenen vier Jahren 22 Patienten mit dem klinischen Bild einer klaffenden Tube untersucht und behandelt. Bei allen Patienten erfolgte neben der audiologischen Diagnostik eine ausführliche zahnärztliche Funktionsdiagnostik sowie eine Kernspintomographie der Tubenregion. Ergebnisse: Von den 22 Patienten lag kernspintomographisch in 8 Fällen eine Hypoplasie des Ostmannschen Fettkörpers und in 7 Fällen eine Atrophie des M. pterygoideus medialis vor. In 6 Fällen konnte zahnärztlich eine kraniomandibuläre Dysfunktion bestätigt werden. 3 Patienten erhielten ein muskuläres Aufbautraining der Kaumuskulatur, welches in allen Fällen nach wenigen Wochen zu einer subjektiven Besserung des Beschwerdebildes führte. Schlussfolgerung: Die Augmentation der Tubenumgebung mit Fett oder anderen Materialien hat bekanntermaßen häufig nur einen temporären Erfolg, alternative Verfahren sind bis heute jedoch nicht eingeführt. Der Erfolg des muskulären Aufbautrainings bei unseren ausgewählten Patienten mit nachgewiesener Hypoplasie sollte grundsätzlich Anlass geben, dieses neue nicht-invasive Konzept in die Therapie des Syndroms der klaffenden Tube grundsätzlich zu integrieren.
Key words
klaffende Tube - Craniomandibuläre Dysfunktion - M. pterygoideus medialis