Laryngorhinootologie 2004; 83 - 11_5
DOI: 10.1055/s-2004-823402

HR-CT des Felsenbeins in der frühen postoperativen Phase nach Stapeschirurgie

S Böhme 1, S Kösling 2, M Bloching 1
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2Univ.-Klinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie, Halle/S.

In der späten postoperativen Phase hat sich die HR-CT von hohem Wert bei der Ursachenabklärung und Indikationsstellung für eine Revisionsoperation erwiesen. Bisher nicht eindeutig geklärt ist ihr Stellenwert in der unmittelbaren postoperativen Phase. Das Ziel der Untersuchung bestand darin, die Wertigkeit der HR-CT in der frühen postoperativen Phase zu evaluieren. Im Zeitraum von Januar 1995 bis Dezember 2000 erhielten 37 Patienten nach einer Otoskleroseoperation in der frühen ostoperativen Phase ein hochauflösendendes Felsenbein-CT in koronarer und axialer Schichtung. In 17 der 37 CT-Befunde waren pathologische Befunde zu erkennen. Bei 11 Patienten war eine Prothesendislokation, bei weiteren 5 waren Lufteinschlüsse im Vestibulum und bei 1 Patientin waren Knochenfragmente im Vestibulum nachweisbar. Der erhobene CT-Befund wurde mit dem klinischen Verlauf und dem OP-Bericht der Revisionsoperation verglichen. Im Gegensatz zur Abklärung von Beschwerden in der Spätphase ist in der Frühphase nach erfolgter Stapesoperation die Schnittbildgebung nur in Einzelfällen indiziert. Die Erkennung von pathologischen Veränderungen ist durch die Überlagerung normaler postoperativer Veränderungen erschwert. Die Indikation und Art der Schnittbildgebung sollte interdisziplinär zwischen HNO-Ärzten und Radiologen besprochen werden.