Laryngorhinootologie 2004; 83 - 11_3
DOI: 10.1055/s-2004-823400

Einfluss von Stickoxidul als Bestandteil der Allgemeinanästhesie auf das postoperative Ergebnis der knorpelgestützten Trommelfellrekonstruktion

K Begall 1, O Hauf 2, U Vorwerk 1, E Tautenhahn 2
  • 1St.Salvator-Krankenhaus, HNO-Klinik
  • 2St. Salvator-Krankenhaus, Klinik f. Anästhesie u. Intensivmedizin Halberstadt

Untersucht wurde der Einfluss der Verwendung von Stickoxiduls (Lachgas) auf das postoperative Ergebnis bei der knorpelgestützten Tympanoplastik. Die Besonderheit des Lachgases liegt in der Fähigkeit zur raschen Diffusion in oder aus Gas gefüllten Hohlräumen. Ausgewertet wurden 212 Tympanoplastiken vom Typ I und III im Zeitraum 1999 bis 2000. Dabei kamen 4 Allgemeinanästhesieverfahren mit unterschiedlichem Lachgaseinsatz zur Anwendung. Bei allen Patienten erfolgten prä- und postop. Trommelfellbeurteilungen und audiologische Untersuchungen. Während des Eingriffes kategorisierte der Operateur die Blutungsstärke im Operationsgebiet und die intraoperativen arteriellen Blutdruckwerte wurden registriert. Als Ergebnis konnten in allen Untersuchungsgruppen die Mittelwerte der Schallleitungskomponente um 12 dB vermindert werden. Bei der Untersuchung zeigte sich, dass bei 55% eine Hörverbesserung, bei 35% ein Hörerhalt und bei 10% der Patienten eine Hörverschlechterung eingetreten ist. Die Häufigkeit von Rezidivdefekten des Trommelfelles ergab durchschnittlich 12%, darunter ca. 2 Drittel kleine Perforationen, die zum Spontanverschluss neigten. Ein signifikanter Unterschied zwischen den Patientengruppen konnte weder bei der Hörverbesserung noch bei den Rezidivperforationen nachgewiesen werden. Auch konnten Einflüsse der gewählten Anästhesie auf die intraoperative Blutungsstärke und Blutdruckwerte nicht statistisch signifikant nachgewiesen werden. So wurde festgestellt, dass das postoperative Ergebnis der Tympanoplastiken vom verwendeten Anästhesieverfahren unabhängig ist.