Laryngorhinootologie 2004; 83 - 9_11
DOI: 10.1055/s-2004-823355

Neuroendokrine Tumoren des Larynx–eine Analyse von 3 Fällen -

U Förster 1, M Koch 2, N Tiling 3, L Schlenger 4, H Olze 1
  • 1Univ. HNO-Klinik, Campus Virchow
  • 2Privat
  • 3Privat
  • 4Privat

Neuroendokrine Tumoren des Larynx (NETL) gelten als Rarität. Bei den epithelialen Tumoren werden gut, mäßig und niedrig differenzierte neuroendokrine Karzinome unterschieden. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung sollen die klinischen Befunde, Histologie, Therapie und Verlauf besprochen und diskutiert werden. Patienten/Methoden: Von 1993 bis 2003 wurden in unserer Klinik ca. 1000 Patienten mit malignen Larynxtumoren behandelt. Bei 3 Patienten konnte ein NETL diagnostiziert werden (m/w; 2/1; Durchschnittsalter 58a; follow up max. 30 Mon.). Hinsichtlich o.g. Kriterien erfolgte die Auswertung. Ergebnisse: Alle Patienten wiesen ein supraglottisches submuköses Tumorwachstum auf. Histologisch wurde bei 2 Patienten ein niedrig differenziertes neuroendokrines Larynxkarzinom (jeweils T3N20M0) diagnostiziert. Nach Laser- und Radiochemotherapie zeigte sich nach 4, bzw. 10 Monaten ein Lokalresiduum mit zervikaler/ ossärer Metastasierung (Überleben 7, bzw. 17 Monate). Die Histologie beim 3. Patienten ergab ein mäßig differenziertes neuroendokrines Larynxkarzinom (T4N2cM0). Nach Laryngektomie, Neck dissection und Radiochemotherapie zeigten sich nach 25 Monaten Metastasen in Haut, Pankreas, Lunge und Sternum (Überleben 30 Monate). Schlussfolgerung: Bei supraglottischem submukösen Tumorwachstum sollte an die Möglichkeit eines NETL gedacht werden. Bei den epithelialen NETL handelt es sich um Tumoren hoher Malignität. Niedrig differenzierte neuroendokrine Karzinome zeigen die schlechteste Prognose, was sich in unserer Untersuchung widerspiegelt.