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DOI: 10.1055/s-2004-823311
Normale Hörschwellen von hypopigmentierten (Albinos) im Vergleich zu pigmentierten Meerschweinchen
Mit ansteigender Prävalenz lärmbedingter Hörschäden rückt neben einer Prophylaxe auch die Notwendigkeit einer wirkungsvollen Therapie immer mehr in den Vordergrund. Um festzustellen, ob Dunkin Hartley Meerschweinchen mit Tyrosin-3-Monoaminooxidase-Defekt (Albinos; 35,90 €/Tier, Charles River) ebenso für Therapie-Studien am lärmgeschädigten Innenohr in Frage kämen, wie es bereits bei pigmentierten Tieren (BFA, 43,14 €/Tier, Charles River) ohne diesen Defekt der Fall ist, wurden die Ausgangshörschwellen zwischen der Albino-Gruppe (n=10; 300–500g) und einer pigmentierten Gruppe (n=83; 300–500g) verglichen. Hierfür wurden die Wachstumsfunktionen der Distorsionsprodukte der otoakustischen Emissionen (DPOAE-I/O-Funktionen) und die frequenzspezifischen Hirnstammaudiometrie (f-BERA) verwendet. Die Messungen erfolgten bei 1.5, 2, 3, 4, 6, 8, 12 und 16 kHz an zuvor anästhesierten Tieren. Dabei stellt sich heraus, dass alle Albinos in jeder Frequenz bis zu 15 dB SPL schlechter hören als die pigmentierte Gruppe, signifikant (p<0,003125 nach Bonferroni) vor allem in den tiefen Frequenzen von 1.5 bis 4 kHz. In früheren Untersuchungen wurde dies zwar schon diskutiert (Harisson et al., 1984), allerdings mit Hilfe der DPOAE-Wachstumsfunktionen noch nicht frequenzspezifisch untersucht. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass sich hypopigmentierte (Albino-) Meerschweinchen infolge ihrer schlechteren Ausgangshörschwelle nur bedingt dafür eignen, Therapie-Studien durchzuführen, da der Hörverlust nach experimentellen Lärmschäden nicht dem der pigmentierten Meerschweinchen entspricht.
Key words
DPOAE - Hörschwellen - Innenohr - Meerschweinchen - albino - f-Bera - pigmentiert